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"Schwarzer Weg" an der Münchener Straße

Eine der ältesten Grünanlagen Ingolstadts ist die Anlage "Schwarzer Weg", entlang der Münchener Straße deren Name heute eigentlich eine falsche Vorstellung vermittelt. Zwar bezieht sich der Begriff auf die gebrochene Kohleschlacke der Dampflokomotiven der Reichsbahn, die bis Ende der Zwanziger Jahre dort abgelagert und zum Wegebau der neuen Anlage verwendet wurde, aber schon seit ihrer Fertigstellung im Jahr 1929 zählt dieser Park zu den buntesten und schönsten in ganz Ingolstadt.

 

Die Anlage erstreckt sich von der Querung der ehemaligen Neuburger Bahnlinie im Norden bis zur Kirche St. Anton im Süden. Die bereits 1927 vorhandene und heute dominierende Kastanienallee bildet dabei das blühende Rückgrat. Ergänzt wurde sie durch die Pflanzung von Birken sowie Vogelbeerbäumen. Nahe der Kirche St. Anton steht auch heute noch der Spielplatz in seiner ursprünglichen Form und der bereits damals eingebrachten Einfassung mit einer Hainbuchenhecke, allerdings mit modernen Spielgeräten. Der Bereich zur Bahn ist abgeschirmt mit einer Strauchpflanzung und etlichen, dicht an dicht stehenden Feldahornen.

1956 organisierte der damalige Gartenamtsleiter Anton Maier zur Bereicherung der Anlage eine Blumenschau, die einen solchen Anklang gefunden hat, dass sie bis heute, inzwischen zwar in reduzierter Form, aber noch immer in den gleichen Beeten, jährlich als attraktive Frühjahrs- und Sommerbepflanzung wiederholt wird. Die Attraktion des Parks ist somit eindeutig das Blumenmeer von Juli bis September. Trotz der erwähnten Reduzierungen befindet sich dort noch immer eine der größten Wechselflorpflanzungen der Stadt.

Der "Blumenpark Schwarzer Weg" ist trotz der Flächenreduzierungen der letzten Jahre immer noch eine der großen, zusammenhängenden Wechselpflanzungsflächen im Stadtgebiet. Hier werden alljährlich circa 25.000 Frühjahrs- und 20.000 Sommerblumen gepflanzt. Seit einiger Zeit werden die Form- und Gruppenpflanzungen immer mehr durch sogenannte Millefleurbeete mit staudenartigem Charakter ersetzt.

Gerade in den Monaten Juli bis September taucht der Besucher im Schwarzen Weg förmlich in ein Blütenmeer ein, das aus unzähligen Blüten von Schmuckkörbchen, kleinblütigen Zinnien, etlichen Salbeiarten und vielen anderen, einjährigen Sommerblumen besteht.

Durch die Auflassung der Neuburger Bahnlinie sowie die Notwendigkeit für Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen durch den Neubau der ICE Strecke München/Nürnberg erhielt der "Schwarze Weg" 2002 eine Erweiterung nach Westen, die seine Bedeutung als Grünanlage stärkt. Im Erweiterungsabschnitt sind vor allem Maßnahmen im Sinne des Arten- und Biotopschutzes wie die Schaffung von Rohbodenstandorten und Sukzessionsbereichen umgestzt, um so auch das ökologische Potential des "Schwarzen Weges" zu erhöhen.