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Fragende und forschende Kinder

Für die Kinder ist die Welt voller Fragen - und kaum ist eine Frage beantwortet, entstehen neue Fragen. Es ist wichtig für uns, die vorhandene, ursprüngliche Neugierde, Motivation und Entdeckerlust der Kinder zu unterstützen und zu fördern. Wir vermitteln den Kindern spielerisch ganzheitliche Lernerfahrungen in Bezug auf Mathematik, Naturwissenschaft und Umwelt. Die Kinder erwerben und entwickeln dabei grundlegende mathematische und kognitive Kompetenzen, wie z. B. differenzierte Wahrnehmung, Denkfähigkeit, Gedächtnis, Problemlösefähigkeit, Phantasie und Kreativität. Den Erzieherinnen geht es darum, eine anregende und geeignete Lernumgebung zu schaffen, die Kinder auf ihrem Weg zu begleiten, ihr Handeln und Planen zu unterstützen und zu fördern. Im gemeinsamen Erkunden lernen die Kinder miteinander zu kommunizieren, zu kooperieren, ihre Meinung vertreten, Interessenskonflikte zu bewältigen und andere Einstellungen zu tolerieren.

Die Mathematik schärft den Blick für die Welt, lässt Dinge klarer erkennen, intensiver wahrnehmen und vermittelt Beständigkeit, Verlässlichkeit und Wiederholbarkeit. Bereits in der Krippe lenken wir die Aufmerksamkeit der Kinder auf mathematische Aspekte: spielerisches Erfassen geometrischer Formen mit allen Sinnen, Zahlen, Mengen, Größen, Gewicht, Raum, Rhythmen. Dies geschieht vor allem in Alltagssituationen und im Spiel. Beim Aufräumen lernen die Kinder das Vergleichen, Klassifizieren und Ordnen von Objekten bzw. Materialien und ein grundlegendes Verständnis von Relationen.

Mit zunehmendem Alter der Kinder werden diese mathematischen Vorkenntnisse immer differenzierter und umfangreicher. Wir fördern die Kinder durch gezielte Spiele, Geschichten, Lieder und interessante Bewegungsspiele und Mathematik – Spiele.

Wichtig ist auch, dass Kinder ihre Welt mit guten Gefühlen verbinden und sich ihr gerne und mit Ausdauer zuwenden. Ihre Fragen signalisieren uns ihre Wissbegier über Weltvorgänge und ihre Motivation, die für sie noch unerklärlichen Dinge in ihrer Umgebung zu verstehen. Sie haben Spaß und Freude am Beobachten von Phänomenen der belebten und unbelebten Natur, am Experimentieren und Forschen: z. B. verschiedene Naturmaterialien sammeln, sortieren, ordnen, benennen und beschreiben; Vorgänge in der Natur beobachten, vergleichen, beschreiben und mit ihnen vertraut werden (z. B. Wetterveränderungen, Jahreszeiten, Naturkreisläufe …)

Dadurch entwickeln die Kinder ein gesundes Bewusstsein für die Umwelt, werden sensibel für alle Lebewesen und die natürlichen Lebensgrundlagen, lernen ihr eigenes Verhalten zu überprüfen und können Verantwortung für ihre Welt übernehmen, wie z. B. Müllvermeidung, Mülltrennung ….

Mindestens einmal im Jahr arbeiten die Kindergartenkinder an einem großen Projekt. Das Thema richtet sich dabei immer an den Interessen der Kinder oder ist Ergebnis einer Kinderkonferenz. Die Kinderkonferenzen zeigen den Kindern, dass sie durch ihr Mitspracherecht in ihrer Welt etwas bewegen und verändern können. Der Verlauf des Projekts wird von den Kindern bestimmt und von den Erziehern festgehalten. Bei der abschließenden Fertigstellung der Dokumentation denken die Kinder noch einmal über ihre Arbeit nach. Dabei wird ihnen, mit Unterstützung der Erzieherin bewusst, was und wie sie etwas gelernt haben. Je mehr Lernerfahrungen die Kinder machen, desto besser sind sie den Anforderungen in der Schule und im Beruf gewachsen.