Archäologie   Dezember
2011
Nr. 39
Aktuell
Entdeckungen und neue Funde aus der Region Ingolstadt

 

Ein Riesen-Glockenbecher aus Kösching

Foto: Stadtmuseum Ingolstadt
„Archäologie Aktuell“ – das heißt nicht nur „bodenfrische“ Neufunde aus aktuellen Ausgrabungen oder den nachfolgenden Fundbearbeitungen. Manchmal müssen Funde nach ihrer ersten Entdeckung sehr lange darauf warten, bis ein Fachmann ein zweites Mal auf sie stößt und womöglich erkennt, dass sie doch etwas Besonderes sind. So erging es einigen schon 1963 entdeckten, reich verzierten Scherben der frühen Glockenbecherkultur von den Urlesäckern östlich von Kösching. Sie fristeten bislang ein weitgehend unbekanntes Dasein im Magazin.

Zum Jubiläum „700 Jahre Markt Kösching“ 2010 war es möglich geworden, aus dem Scherbenbestand, der wahrscheinlich insgesamt von vier Gefäßen stammt, zwei Becher zu rekonstruieren. Der kleinere lässt sich zwanglos in die Form- und Zierstile der Region einreihen. Der zweite fällt ob seiner Größe von (rekonstruiert) 28 cm völlig aus dem Rahmen. Freilich musste man sich bei der optischen Ergänzung den bekannten Mustern nähern, die Größe liegt jedoch unter den derzeit bekannten Objekten bayernweit im obersten Bereich. Die frischen Brüche der Scherben lassen vermuten, dass es sich um Beigaben aus unbekannten Gräbern handelt. So ist ein schon fast vergessener Fund plötzlich wieder aktuell.

Stadtmuseum Ingolstadt - Gesellschaft für Archäologie in Bayern e.V.

Text: Karl Heinz Rieder - - Foto: Stadtmuseum Ingolstadt - - Zusammenstellung: Gerd Welker

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