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Gerd Riedel:
Neues von den Ettinger Bajuwaren

 
Schwerter
Etting bleibt bei den Kriegszügen Karl Martells an die Donau in den Jahren 725 und 728 oder beim sagenhaften Zug der Nibelungen an den Hof König Etzels unerwähnt, auch wenn es schon im 11. Jahrhundert in den Schriftquellen genannt wird.
Falls aber die streitbaren Franken oder die treuen Burgunder, wie man annimmt, auf den alten Römerstraßen in den Raum Ingolstadt kamen, dann wird ihnen Etting sicher nicht unbekannt geblieben sein. Denn die Ortschaft liegt nicht nur an zwei wichtigen alten Verkehrswegen.

In der Vergangenheit sind Geschichtsforscher und Archäologen immer wieder auf Gräber bewaffneter bajuwarischer Krieger gestoßen, die hier vielleicht das "Tor ins Bayernland" beschützten.

In der Ortschaft selbst könnten Grabfunde auf mehrere kleine private, vielleicht sogar auf den großen Gemeinschaftsfriedhof des alten Etting hinweisen. Die Adeligen ließen sich vielleicht schon um 700 n.Chr. als Christen in der Ettinger Kirche bestatten.
Auf Ettinger Grund standen aber noch mehrere weitere Weiler und Dörfer. Sie sind heute längst verschwunden. An der alten Römerstraße zwischen Wettstetten und Lenting hielt eine Schar Berittener die Wacht. Östlich von Etting könnte ein Grab auf die alte Ortschaft "Zell" hinweisen.

Beim Parkplatzbau nördlich der AUDI AG, noch südlich des Retzgrabens wurden jüngst erneut zwei Gräber von Schwertkriegern entdeckt. Vom dortigen Gräberfeld sind nun schon mehr als zwanzig Bestattungen bekannt. Sie lagen alle an der nördlichen Grenze eines hier vermuteten großen Friedhofs. In der Zeit um 700 kontrollierten die Krieger wohl die alte Römerstraße, die zum Donauübergang bei Feldkirchen führte. Ihr Dorf könnte am Nordufer des Augrabens gelegen haben, wo Scherbenfunde und ein Hausgrundriss ausgegraben werden konnten.

Manche der Ettinger Krieger scheinen das Schicksal des Fährmannes von Mehring geteilt zu haben, der sich als wackerer Bayer den eindringenden Nibelungen aus dem Rheinland entgegen stellte. Er wurde vom finsteren Hagen erschlagen.
Später schützte die Festung Ingolstadt das "Tor ins Bayernland".

Gerd Riedel, 1999


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