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Der Landtag 1516 in Ingolstadt
Dr. Beatrix Schönewald: Leonhard von Eck

 
Foto: Stadtmuseum Ingolstadt
Leonhard von Ecks Vater war Landrichter, Pfleger und Mautner zu Kelheim, Pfleger zu Donaustauf. Er nannte sich Leonhard Hueber genannt Eck und war mit Verena, der Tochter des Rentmeisters von Weilheim, verheiratet.

Ecks Geburtsjahr wird mit 1480 angegeben, doch beginnt er nachweislich sein Studium in Ingolstadt im Jahr 1489 und so steht ein Fragezeichen bei der Jahreszahl. Eck studierte zunächst in Ingolstadt und ging nach dem Magisterabschluss 1493 nach Italien, um dort zum Doktor beider Rechte zu promovieren. Nach der Tätigkeit als Rat in Ansbach trat er in die Dienste des bayerischen Herzogs. Er wurde Erzieher des jungen Wilhelm und gewann sein Vertrauen. Kaum 1512 zum Rat berufen, musste er zusammen mit anderen Räten auf Drängen der Landstände auf sein Amt verzichten.

Ratgeber der Herzöge – Leonhard von Eck (vor 1480(?) in Kelheim – 1550 in München). Stadtarchiv Ingolstadt Graphische Sammlung I/236

1514 kam er ins Ratskollegium Herzog Wilhelms IV. zurück, zunächst für ein Jahr, seit 1515 auf vier Jahre, 1520 auf Lebenszeit. Leonhard von Eck lenkte über 30 Jahre die Geschicke des Landes. Er gehörte zu den hervorragenden Politikern Bayerns, nicht immer im Konsens, aber erfolgreich in der Stärkung der Stellung des wiedervereinten Bayerns. Eck war begabt, belesen und humanistisch gebildet. Er galt als kompromisslos, klug, gewandt und verschlagen.

Als Meister der Diplomatie und der zweiseitigen Verhandlungen oblag es ihm, Bayern politisch durch so gefährliche Zeiten zu manövrieren: Im Klammergriff habsburgischer Territorien und bedroht von den Wirren der Reformation führte er Verhandlungen mit der kaiserlichen Seite und mit der Seite der Protestanten.

Die Gefahr der Verbindung von politisch-sozialen und religiösen Forderungen erkannte er und vermochte so Bayern aus den Wirren der Bauernkriege weitgehend heraus zu halten. Er versuchte, den Einfluss des Landadels einzugrenzen und die Macht des Landesherrn zu stärken, schuf die Grundlagen des frühmodernen Staates und die Voraussetzungen für den Aufstieg Bayerns zur führenden süddeutschen, katholischen Macht. Die Position der Ingolstädter Hohen Schule und der katholischen Kirche stärkte er.

Für seine Dienste wurde Eck vom Herzog fürstlich mit Herrschaftsrechten und Grundbesitz entlohnt.

Der herausragende Staatsmann und Diplomat starb am 17. März 1550 in München. Bei seinem Tode war er einer der größten Grundbesitzer Bayerns.


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