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Das bronzezeitliche Bernstein-Collier von Ingolstadt
Vorwort - Zum Geleit

Aus dem Katalog zur Ausstellung: Das Geheimnis des Bernstein-Colliers
Ingolstadt 1998. S. 6-7.


Vorwort

An der Schwelle zum dritten Jahrtausend bieten sich viele Anlässe, sich mit der Zukunft, aber auch mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen. Der Fund eines jahrtausendealten Schmuckstückes von einzigartiger Qualität in Ingolstadt gibt einen zusätzlichen, sehr erfreulichen Anstoß dazu, über den Horizont des eigenen Alltagslebens hinauszublicken. Die Stadt Ingolstadt ist eine moderne Industriestadt, die tief in der Geschichte Bayerns verwurzelt ist.

Die Keltenstadt Manching, der römisch Kastellort Oberstimm mit seinen beiden Aufsehen erregenden, antiken Schiffen und das Gräberfeld von Zuchering sind für ihre hochrangigen Funde international bekannt. Mit dem Kollier von Ingolstadt, das als der bislang prächtigste Bernsteinschmuck dieser Epoche bezeichnet werden darf, stellt sich diesen Zentren archäologischer Forschungstätigkeit ein neuer, herausragender Fundplatz an die Seite.

Die Bürger Ingolstadts wissen um die reichen Hinterlassenschaften der Vorgeschichte in unserer Heimat. Die Stadt fördert daher die Archäologie seit Jahrzehnten konsequent. Das Landesamt für Denkmalpflege ist mit seiner Außenstelle in Ingolstadt zum Motor archäologischer Forschungen in der Region geworden. Auch die AUDI AG hat die Archäologie in ihr umfangreiches Programm zur Kulturförderung einbezogen. Sie erweist damit ihrem Stammsitz Ingolstadt ihre Referenz.

Die Entdeckung des Bernsteinkolliers von Ingolstadt auf dem Gelände der AUDI AG belohnt die allseitigen Bemühungen um unser kulturelles Erbe in sehr großzügiger Weise. Die Stadt ist um eine herausragende Sehenswürdigkeit reicher geworden. Stadt Ingolstadt und AUDI AG sehen sich in der Pflicht, die breite Öffentlichkeit umgehend und in ansprechender Form über den neu hinzugewonnenen Schatz aus vergangenen Jahrtausenden zu informieren. Ausstellung und Katalog lösen diese Verpflichtung ein.

Das ”Geheimnis der Bernstein-Colliers” wird die Wissenschaft noch lange beschäftigen. Vor allem wird es aber die Besucher unserer Stadt mit Bewunderung und ihre Bürger mit Stolz auf unsere Geschichte zurückblicken lassen.

Peter Schnell
Oberbürgermeister der Stadt Ingolstadt

Dr. Franz-Josef Paefgen
Vorsitzender des Vorstandes der AUDI AG



Zum Geleit

Die Archäologie ist ein fester und bedeutender Bestandteil des kulturellen Lebens der Stadt Ingolstadt geworden. Führungen an Ausgrabungsstätten und archäologische Ausstellungen stoßen auf großes öffentliches Interesse. Die Entdeckung eines außergewöhnlich prachtvollen Bernsteinkolliers aus der Bronzezeit nördlich von Ingolstadt auf dem Gelände der AUDI AG ist ein Meilenstein für die prähistorische Forschung. Es war daher für die Stadt Ingolstadt, für die AUDI AG und für das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege ein besonderes Anliegen, den international Aufsehen erregenden Fund den Bürgern unserer Stadt und einer breiten Öffentlichkeit darüber hinaus vorzustellen.

Der Katalog ”Das Geheimnis des Bernstein-Colliers” begleitet und ergänzt die gleichnamige Ausstellung im Stadtmuseum Ingolstadt, die gemeinsam von der Stadt und der AUDI AG durchgeführt wird. Er bietet eine Fülle von Informationen zum Fund selbst, zur Bronzezeit, der er zuzurechnen ist, und zu dem Geheimnis, das ihn trotz aller Erkenntnismöglichkeiten der Wissenschaft immer umgeben wird. Allen Autoren sei an dieser Stelle für ihr Engagement herzlich gedankt.

Der erste Aufsatz führt knapp und schlüssig vor Augen, daß die Entdeckung des Bernsteinkolliers und der mit ihm vergrabenen Schmuckstücke kein Zufall gewesen ist. Es war die Folge konsequenter denkmalpflegerischer Arbeit und großer Umsicht bei allen Beteiligten. Der Fund selbst erfährt in den folgenden Beiträgen interdisziplinär durch archäologische, restauratorische und naturwissenschaftliche Untersuchungen eine umfassende Würdigung. Danach wird das weitere Umfeld des Fundes skizziert. Während eine Abhandlung über bemerkenswerte Entdeckungen in und bei Gewässern dem Raum Ingolstadt verpflichtet bleibt, geben die Beiträge zu Opfer- und Grabsitten einen umfassenderen Überblick über die Bronzezeit. Eine Zusammenschau antiker und mittelalterlicher Schriftquellen, die sich mit Funktion und Bedeutung des Schmuckes von Göttinnen befaßt, rundet die Reihe der Aufsätze ab.

Durch Ausstellung und Katalog wird das Bernsteinkollier von Ingolstadt dauerhaft ein Begriff bleiben. Es belegt eindrücklich, daß öffentliche und private Investitionen im kulturellen Bereich reiche Früchte tragen.

Gabriel Engert
Kulturreferent der Stadt Ingolstadt


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