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Herzog Ludwig VII. von Bayern-Ingolstadt
Ausstellung im Stadtmuseum Ingolstadt

 

Tod in Burghausen

"Misericors deus, miserere mei" sollen die letzten Worte des alten Herzogs gewesen sein. Sie finden sich auch auf dem Entwurf Multschers für Ludwigs Grabstein: "O sancta trinitas, miserere mei, und vergib mir all mein sund." Er starb am 2. Mai 1447. Anwesend waren angeblich die königlichen Räte, Gesandte der Kurfürsten und Abgeordnete der Ingolstädter Landschaft.

Die irrtümliche Annahme, daß Ludwig der Bärtige wie ein normaler Gefangener zu Burghausen gehalten wurde, läßt sich anhand der Quellen leicht widerlegen. Er residierte im Schloß, hatte einen kleinen Hofstaat zur Verfügung. Im mittelalterlichen Recht gravierender war die Einschränkung seiner persönlichen Freiheit, die Verletzung seiner Herrscherwürde. Zeitgenossen und spätere Biographen nutzten das Schicksal des alten Herzogs zu dramatischen Bearbeitungen, sahen Ludwig als das Opfer eines rachsüchtigen Vetters in Landshut.

Am 22. August 1447 werden die Begräbnisfeierlichkeiten urkundlich vermerkt: Sie fanden in der Klosterkirche zu Raitenhaslach statt, Abt und Prior, Chorherren, wahrscheinlich Herzog Heinrich wohnten den officia divina bei. Dies ist um so erstaunlicher, als Ludwig noch immer nicht vom Kirchenbann gelöst war. Die Urkunde, die über die Begräbnisfeierlichkeit berichtet, wurde von Propst und Archidiakon Caspar von Baumburg ausgestellt und betraf eben diesen Punkt: Nachträglich wurden alle Beteiligten von sämtlichen Kirchenstrafen absolviert.
Begraben liegt Herzog Ludwig der Bärtige gemäß dieser Urkunde in der Wittelsbacher Grablege zu Raitenhaslach.


Text: Dr. Beatrix Schönewald, 1997 - Seitengestaltung: Kurt Scheuerer, 2006
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