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Herzog Ludwig VII. von Bayern-Ingolstadt
Ausstellung im Stadtmuseum Ingolstadt

 

Bautätigkeit in Ingolstadt

Eine moderne Verwaltung und bewußte Urbanisierung - dem französischen Vorbild entlehnt - kennzeichnen die Innenpolitik des Ingolstädter Herzogs.
Herausragendes Beispiel für Ludwigs städtebauliche Ambitionen ist die Haupt- und Residenzstadt des Teilherzogtums Bayern-Ingolstadt.
Das großartige Neubau des Schlosses, die Pfarr- und Stiftskirche Zur Schönen Unserer Lieben Frau und das Pfründnerhaus belegen auf eindrucksvolle Weise, wie stark Ludwig den Ausbau Ingolstadts zur Herrschaftszentrale forcierte. Nicht in erster Linie zur Förderung der Stadt bzw. ihrer Bürger - dazu war das Verhältnis zu gespannt - aber als sichtbares Zeichen seiner omnipräsenten Landesherrschaft. Die drei Bauwerke sollten Zeugnis ablegen vom neuen Selbstverständnis der regierenden Gewalt.
Kleines Sandtnermodell, um 1570. Foto: Kurt Scheuerer
Der bisherige Grundriß der Stadt wies nur das alte Herzogsschloß, die eintürmige Stadtpfarrkirche und die Minoritenkirche als Bauten der Landesherrschaft aus. Erst unter Ludwig den Bärtigen begann ein großangelegter Ausbau der Stadt, der bis heute das Stadtbild prägt.

Neues Schloss, großes Sandtnermodell, Nachbau. Foto: Kurt Scheuerer
Das Neue Schloß gilt als eines der schönsten mittelalterlichen Schloßbauten. Als Bauherr firmierte lange Zeit Herzog Georg der Reiche, tatsächlich aber ließ Ludwig der Bärtige um 1418 den Grundstein legen. Zu seiner Zeit konnte man allerdings nur den Rohbau des Palas mit einigen Räumen fertigstellen. Ausbau und Vollendung fanden unter den Herzögen von Bayern-Landshut statt.

Liebfrauenmünster in Ingolstadt. Foto: Kurt Scheuerer
Liebfrauenmünster in Ingolstadt
(Großes Sandtnermodell, Nachbau)
Liebfrauenmünster in Ingolstadt. Foto: Kurt Scheuerer
Foto: Kurt Scheuerer

Wichtiger Bestandteil des Programms des Residenzenausbaus war der Bau der kathedralartigen Stiftkirche Zur Schönen Unserer Lieben Frau, der im Mai 1425 begonnen wurde. Die Kirche war bestimmt als Grablege der Ingolstädter Herzöge und Herzoginnen und war mit ihren übers Eck gestellten Türmen ein kunsthistorisches Novum.

Weniger herausragend in der Architektur, aber nicht weniger wichtig und mit der Kirche eng verknüpft war eine weitere Stiftung Ludwigs des Bärtigen: das sog. Pfründehauses für eine St. Johannes Pfründnerschaft. Reich dotiert, sollten die fünfzehn "armen" Pfründner und 18 Fürbitter für das Seelenheil der Mitglieder der herzoglichen Familie beten.
1469/70 wurde die Stiftung endgültig aufgelöst, nachdem sie das Ende der Ingolstädter Herzogslinie nur in bescheidener Form überdauerte.


Text: Dr. Beatrix Schönewald, 1997 - Seitengestaltung: Kurt Scheuerer, 2006
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