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Herzog Ludwig VII. von Bayern-Ingolstadt
Ausstellung im Stadtmuseum Ingolstadt

 

Die Ehefrauen

Ludwig der Bärtige heiratete am 1. Oktober 1402 in Paris die etwa 22jährige, früh verwitwete Gräfin Anna von Bourbon, eine Cousine König Karls VI. von Frankreich. Königin Isabeau hatte sie an den französischen Hof geholt. Hier wurde sie in einer Art Blitzhochzeit dem bayerischen Herzog angetraut.
Anna folgte ihrem Mann später nicht mit in seine Heimat, sondern blieb am Pariser Hof, wo sie am 1. September 1403 einen Sohn, den späteren Ludwig den Buckligen, gebar. 1405/06 folgte ein zweiter Sohn, Johann, der aber bereits im Kindesalter starb. Anna selbst beschloß 1408 ihr Leben und wurde in der Kirche des St.-Jakobs-Klosters in Paris beigesetzt, mit dem ausdrücklichen Vorbehalt einer späteren Überführung nach Bayern, die allerdings nie stattfand.

Auch Ludwigs zweite Gemahlin war bereits verwitwet. Katharina von Alençon entstammte dem Haus Valois und wurde ihm, noch nicht 20jährig, am 1. Oktober 1413 angetraut. Sie brachte neben einem Heiratsgut von 60.000 Franken auch die normannische Grafschaft Mortain in die Ehe ein. Nach ihr nannte sich Ludwig fortan "Graf von Mortain" oder "Graf von Mortani". Doch auch diese Ehe war de facto nur von kurzer Dauer, da Ludwig 1415 ohne sie in sein Herzogtum zurückkehrte. Das einzige Söhnchen, Johann, starb im Kindesalter, ebenso die einzige Tochter, von der wir nicht einmal den Namen kennen.
1419, Katharina lebte seit der endgültigen Rückkehr ihres Gatten nach Bayern bereits seit vier Jahren allein in Frankreich, empfahl Königin Isabeau ihrem Bruder dringend, seine Frau zu sich zu holen, was jedoch nicht geschah. Auch die Briefe Katharinas an Ludwig, ihr eine angemessene Versorgung zu gewähren, blieben ohne Erfolg.
Ludwig tröstete sich statt dessen in Ingolstadt mit seiner Favoritin Laneta von Schmiecher, verehelichte von Freyberg, die ihm zwischenzeitlich einen Sohn geboren hatte. Dieser, Wieland von Freyberg, war der besondere Günstling seines Vaters, der ihn sogar seinem legitimen Sohn Ludwig vorzog.
Katharina starb am 25. Juni 1462 einsam in Paris und fand in der Abteikirche Sainte Geneviève ihre letzte Ruhestätte.


Text: Dr. Beatrix Schönewald, 1997 - Seitengestaltung: Kurt Scheuerer, 2006
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