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Herzog Ludwig VII. von Bayern-Ingolstadt
Ausstellung im Stadtmuseum Ingolstadt

 

Die Münchener Vettern

Pfennig um 1400 aus München. Foto: Kurt Scheuerer
Die Brüder Ernst und Wilhelm III. regierten seit dem Tod ihres Vaters Johann II. im Jahr 1397 das Herzogtum Bayern-München gemeinsam in seltener Eintracht. Ernst hatte am 24. Februar 1396 Elisabeth, ebenfalls eine Tochter des Mailänder Herzogs Barnaba Visconti, geheiratet, die ihm einen Sohn und drei Töchter gebar und am 2. Februar 1432 starb. Ernst selbst folgte ihr am 2. Juli 1438 in das Grab nach.
Wilhelm III. schloß erst am 11. Mai 1433 als 58jähriger die Ehe mit der um 40 Jahre jüngeren Herzogin Margarethe von Kleve. Diese Ehe kam auf Vermittlung Elisabeths von Kleve, Witwe Stephans des Kneißel und Tante der Braut, zustande. Aus dieser Verbindung ging nur ein kaum lebensfähiger Sohn namens Adolf hervor, der 1441 im Alter von 7 Jahren starb. Wilhelm beschloß nach nur zweijähriger Ehe am 12. September 1435 seinen Lebensweg, seine Frau ihren am 20. Mai 1444.

Ernsts einziger Sohn, Albrecht III., war nach dem Tod seines schwächlichen Cousins Adolf als einziger männlicher Vertreter der Münchener Linie übriggeblieben. Am 27. März 1401 geboren, hatte ihn der Vater 1425 zu Beginn der Auseinandersetzungen um das Straubinger Erbe zu seiner mit König Wenzel verheirateten, kinderlosen Schwester Sophie nach Prag zur weiteren Erziehung gegeben, später aber zur Einführung in die Regierungsgeschäfte nach München zurückgeholt.
Etwa seit dem Tod seiner Mutter im Jahr 1432 lebte Albrecht in heimlicher Ehe mit der Augsburger Baderstochter Agnes Bernauer zusammen. Als der Vater auf einer standesgemäßen Ehe Albrechts beharrte, leistete dieser entschiedenen Widerstand. Nachdem sich Agnes Bernauer nicht freiwillig von Albrecht trennen wollte, ließ sie ihr Schwiegervater der Zauberei anklagen, zum Tod durch das Wasser verurteilen und am 12. Oktober 1435 bei Straubing in der Donau ertränken.
In fassungsloser Wut verbündete sich Albrecht mit seinem Ingolstädter Vetter und erhob sich gegen den Vater. Später ließ er sich jedoch durch die Vermittlung des Kaisers zur Versöhnung bewegen und heiratete, dem Wunsch des Vaters nachgebend, am 22. Januar 1437 Herzogin Anna von Braunschweig, die ihm sieben Söhne und drei Töchter schenkte.
Albrecht starb am 29. Februar 1460 in München.


Text: Dr. Beatrix Schönewald, 1997 - Seitengestaltung: Kurt Scheuerer, 2006
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