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Maximilian I. von Bayern - 1573-1651
Maximilian als "Finanzgenie"

Bedingt durch die bei seinem Regierungsantritt übernommene hohe Schuldenlast nahm in Maximilians innenpolitischem Schaffen die Finanzpolitik eine hohe Stellung ein. Dabei stand für ihn nicht nur die Wiederherstellung der unter seinem Vorgänger in Unordnung geratenen Staatsfinanzen im Vordergrund. Der Herzog sah vielmehr in einem geordneten Finanzwesen ein wichtiges Mittel für eine künftige Großmachtpolitik Bayerns.
Um die Finanzlage des Herzogtums zu verbessern, führte Maximilian eine tiefgreifende Finanzreform durch, die auf einer Steigerung der Einnahmen bei gleichzeitiger Verringerung der Ausgaben unter strenger Kontrolle des Fürsten fußte. Eine Reduzierung der Ausgaben sollte weniger durch Schrumpfung als durch bewußte und planvolle Verwendung der Geldmittel erzielt werden. Maximilian war bei der persönlichen Hofhaltung auf Sparsamkeit bedacht, verzichtete aber keineswegs auf höfische Repräsentation.
Der Schwerpunkt der Maßnahmen lag jedoch eindeutig bei der Steigerung der Effizienz der vorhandenen sowie der Erschließung neuer Finanzquellen.
Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Finanzverwaltung war eine Reorganisation des Beamtentums zur Erreichung einer kostengünstigeren Arbeitsweise.

Weitere Bemühungen richteten sich neben den fürstlichen Regalien und Kammergütern auf die Steigerung der Steuererträge. Wichtigste Einnahmequellen waren hier das Salzwesen, das Brauwesen (Verstaatlichung des Weißbiermonopols), die Zölle und das Aufschlagswesen ("Getränkesteuer").
Weniger Erfolg war den Bemühungen um die Revitalisierung von Handel und Gewerbe beschieden.

Obgleich nicht alle Maßnahmen stets im einzelnen zum allgemeinen Nutzen des Landes beigetragen haben und manche Reformen aus mangelnder Risikobereitschaft nicht zur Ausführung kamen, stellt Maximilians Finanzreform eine beachtenswerte innenpolitische Leistung dar. Im Zeitraum von 20 Jahren gelang ihm die Sanierung des hoch verschuldeten Staatshaushalts. Darüber hinaus konnte er trotz enormer finanzieller Belastungen einen "ergibigen gelt vorrath" für alle Notfälle ansammeln, der auch nach dem Dreißigjährigen Krieg noch nicht erschöpft war.

Text: Genoveva Rausch, 2001
Maximilian I. von Bayern - 1573-1651 - Fürst der Zeitenwende
Ausstellung im Stadtmuseum Ingolstadt



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