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Pioniere der Archäologie
Ausstellung im Stadtmuseum Ingolstadt

Mailing

Ausgrabungen in letzter Minute

Mailing, Grabhügel
Der Untergang des Hügelgräberfeldes von Mailing ist einer der wenigen Anlässe, der Dr. Reichart nach Absprache mit dem Landesamt für Denkmalpflege zu einer Ausgrabung bewog.
Im März 1959 erfuhr er, daß vier Hügel der Nekropole von einer Schubraupe einplaniert worden waren. Es handelte sich um die Hügel mit den Nummern 13, 14, 15 und 17 (siehe Plan). Der frühkeltische Bestattungsplatz war erst 1934 entdeckt worden.

Mailing, Grabhügel
Die schwarze Erde von den Schüttungen der abgetragenen Hügel ließ sich in der Wiese gut erkennen. Die umgehend eingeleitete Grabung fand zwar erst nach dem Zerstörungsakt statt. Dennoch konnten glücklicherweise eine Reihe von Grabbeigaben gerettet werden.

Mit den Kenntnissen eines erfahrenen Heimatforschers ausgestattet, notierte Dr. Josef Reichart zahlreiche Einzelbeobachtungen. Er vermaß die Hügelruinen, las die Überreste der verbrannten Bestatteten auf, suchte nach Spuren hölzerner Grabkammern oder versuchte, aus der Lage der Beigaben auf ihre Existenz zu schließen. Die Funde reichte er an Naturwissenschaftler für zoologische und chemische Untersuchungen weiter. Schließlich veröffentlichte er seine Untersuchungsergebnisse im Sammelblatt des Historischen Vereins Ingolstadt. So hatte eines der ältesten Denkmäler der Vorzeit Mailings doch noch ein wenig Glück im Unglück.

Bis zum heutigen Tag sind die Funde vom Gräberfeld bei der Schauermühle östlich von Mailing für die Darstellung der frühen Eisen- oder Hallstattzeit aus dem Stadtmuseum nicht wegzudenken. Die Jenseitsvorstellungen der frühen Kelten, die sich im 8. und 7. Jahrhundert vor Christus hier bestatten ließen, werden durch zahlreiche Gefäße und Reste von Speisebeigaben illustriert.

Der Tote sollte im neuen Leben offensichtlich gut versorgt sein und vielleicht auch - wie zu Lebzeiten - Gastmähler abhalten können. Einem bessergestellen Herren war sogar sein Schwert mit ins Grab gegeben worden, auf das er im Leben sicher viel Wert gelegt hat.


Text und Gestaltung der Ausstellung: Dr. Gerd Riedel, Stadtmuseum Ingolstadt.

Rundgang durch die Ausstellung


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