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Brunnen in Ingolstadt
Der Brunnen am Deckenfresko in Maria de Victoria

 
Maria de Victoria. Foto: Kurt Scheuerer

"Das Deckenfresko von Cosmas Damian Asam im ehemaligen Oratorium der Akademischen Marianischen Kongregation (heute "Maria de Victoria") zeigt an zentraler Stelle über dem Hochaltar und unterhalb des Tempels, in dem Maria kniet, eine Fontäne, die aus einer Brunnenschale steigt. Das Wasser fließt über den Beckenrand. Das Becken ist das Eherne Meer vor dem Tempel.
Auch vor frühchristlichen und mittelalterlichen Kirchen stand ein »Kantharus«, der Brunnen der Reinigung.
Wasser quillt auch aus dem Berge, ein Hinweis auf die Vision der Tempelquelle bei Ezechiel (Ez. 47, 1-12): Und alles wird leben, wohin dieses Wasser kommt.
In einer zweiten Sinnschicht dürfte der Brunnen mit Fontäne auf Maria alludieren."
Dr. Hofmann, Silvesterbeilage im Donaukurier, 80er-Jahre

Maria de Victoria. Foto: Kurt Scheuerer
Brunnen mit Fontäne, Deckenfresko in Maria de Victoria, 1734

"Das grandioseste Bild eines Brunnen als Quelle in Ingolstadt findet sich im Deckenfresko Cosmas Damian Asams in Maria de Victoria:
Aus dem Tempelberg, über dem der machtvolle Tempel aufsteigt, bricht das Wasser wild aufschäumend hervor. Dargestellt ist die Vision von der Tempelquelle bei Ezechiel: "Da brachte er mich zurück an den Eingang des Tempelhauses, und siehe, da strömte Wasser unter der Schwelle des Tempels hervor nach Osten zu" (Ezechiel 47,1). Die Quelle aber schwillt zum Strom an. Alles steht unter der Gnade, wohin das Wasser zu dieser Quelle kommt.

Die Tempelquelle wird von Cosmas Damian Asam in Bezug gesetzt zu einer Brunnenschale, aus der eine Fontäne steigt. Die verschiedensten Interpretationen von der schlichten Fassung der Tempelquelle über den »fons gratiae« als Brunnen der Gnade, der aus dem »Ehernen Meer«, dem kultischen Becken beim Tempel, emporsteigt, bis zum marianischen Symbol (»fons signatus«) bieten sich an: auszuschließen ist keine der Deutungen, die barocke Kunst liebt die verschiedenen Sinnebenen und Allusionen."
Dr. Hofmann, Neujahrsbeilage im Donaukurier, 01.01.1990


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