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Wallfahrten in der Region Ingolstadt
Die Wallfahrt zu den drei Elenden Heiligen
von Ingolstadt-Etting

 
Foto: Kurt Scheuerer

1628: Pest-Wallfahrt der Universität nach Etting zu den Drei Elenden Heiligen.
"Als 1628 die Pest herrschte, der auch der Ettinger Pfarrer Martin Faber zum Opfer fiel, zog die Ingolstädter Universität in Prozession zu den Gräbern hinaus. Nach den schriftlichen Aufzeichnungen ... sollen damals so viele Menschen zusammengeströmt sein, daß sie einander fast erdrückten. In ganz kurzer Zeit fielen 500 fl als Opfer an."
Die Inschrift seines Grabsteins lautet: "1627, den 23. Oktober, starb an der leidigen Pest, der ehrwürdig geistlich Wohlgelehrt Herr M. Martin Faber, bei 3 Jahr allhier Pfarrer gewest, seins Alter 29 Jahr, dem Gottsgnad, Amen."
Götz, Johann Baptist. Etting und seine drei elenden Heiligen. SHVI 43 (1923), Seite: 47.

1634/35: Besuch der Reliquien
"Als der ehrwürdige und erlauchte Eichstätter Fürstbischof nach Etting bei Ingolstadt gekommen war, um die dort aufbewahrten Reliquien aufzusuchen und zu verehren und bei dieser Gelegenheit der P. Rektor des Ingolstädter Kollegs der Gesellschaft Jesu, was zu dieser Zeit P. Johannes Glück war, aus der Stadt herbeigerufen wurde, ..."
Wilczek, Gerhard, Die Jesuiten in Ingolstadt. Von 1631 bis 1635, IHB 8, 1991, S. 32.

1654:
"Außer anderen Anliegen der Kongregationen bezog sich eine auf die drei Heiligen in Etting, ihre lang schlummernde Verehrung ist erneuert worden. Einer von den Unseren hat eine Festrede gehalten, er spendete sowohl den Heiligen Lob als auch das besondere Wasser aus der in ihrem Namen geweihten Quelle.
Der erste, der das Heil dort gefunden hat, nachdem er es vorher anderen verkündet hatte, scheint der Kirchenvertreter selbst gewesen zu sein." ... Wunden am Fuß heilten ... "Wenig später verschwand das ganze Übel fast vollständig. Freudig zeigte er sich wiederhergestellt und legte den langen Weg ohne ein Anzeichen eines zurückkehrenden Schmerzes zu Fuß zurück." Jesuiten-Jahrbücher. IHB ca. 1994

1677:
Mit dem 50 jährigen Jubiläum der Erhebung im Jahr 1677 verzeichnete die Wallfahrt einen erneuten Aufschwung, denn aus diesem Anlass erschien das Wallfahrtsbüchlein des Pflegers Johann Franz Benno Wurm, das von der Legende der Drei Elenden Heiligen, ihrer Herkunft und ihrem Wirken in „Oethding“ erzählt. Pfarreiseite Etting

"... nicht zuletzt auch durch das Wallfahrtsbüchlein nahm die Wallfahrt einen großen Aufschwung. Das Wasser des Osterbrunnens wurde weit und breit geholt, sogar bis nach Wien an den Kaiserlichen Hof gesendet ..."
Götz, Johann Baptist. Etting und seine drei elenden Heiligen. SHVI 43 (1923), Seite: 48.

Die Kapelle wurde vermutlich 1679 zusammen mit der Fassung des Brunnens erbaut.
Treffer, Gerd, Ingolstädter Kirchen, Ingolstadt 2005, S. 85/86.

1735 kam Kurfürst Karl Albrecht, der spätere Kaiser Karl VII., mit seinem ganzen Hofstaat zur Wallfahrt nach Etting und nahm auch Wasser vom Ostenbrunnen.
Pfarreiseite Etting

Der Osterbrunnen ist 1962 versiegt."
Billmeier, Alois, Wanderführer mittlere Donau, Ingolstadt 1963, S. 33.

Zusammenstellung und Foto: Kurt Scheuerer


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