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Münzkabinett im Stadtmuseum
Preis für ein Huhn und ein Ei um 1400 in Bayern

 
Foto: Kurt Scheuerer
Schwarzpfenninge nach 1400 aus Ingolstadt, München und Landshut, gültig in Ober- und Niederbayern (hier die Rückseiten mit den jeweiligen Stadtwappen).
In den ersten Jahrzehnten nach 1400 befanden sich die drei bayerischen Herzogtümer in einer wirtschaftlich stabilen Lage. Einige Beispiele sollen den Vergleich mit heute (2017) veranschaulichen.

Foto: Kurt Scheuerer
Foto: Kurt Scheuerer

Ein Huhn kostete 5 Silberpfenninge, für einen Pfenning erhielt man 5 Eier. Das Huhn hatte also einen Gegenwert von 25 Eiern.
Die Bäuerin nebenan schätzt ihre wenigen Hühner auf je 8 Euro und verkauft gelegentlich Eier für 25 Cent. Der kleine Hof ist eher mit dem Spätmittelalter, nicht jedoch mit der heutigen Großproduktion von Hühnern und Eiern zu vergleichen.
Setzt man nun das damalige Huhn auf 8 Euro, dann käme das Ei auf 32 Cent, was durchaus dem Preis aufwändig produzierter Bioeier entsprechen könnte. So verschieden scheint also das Preisverhältnis von Huhn und Ei damals und heute gar nicht.

Der Pfenning käme jedoch nach der bisherigen Rechnung auf 1,60 Euro. Ein Erdarbeiter bekam am Tag 3 Pfenninge, was also nach der Eierpreis-Umrechnung heute 4,80 Euro entsprechen würde. Und hiervon musste er dann wohl auch noch seine Familie versorgen?
Ein Jahrhundert später haben sich Löhne und wohl auch Preise in etwa verdoppelt: 1516.

Text und Fotos: Kurt Scheuerer, 2017


Siehe auch:
  • Die Kaufkraft des Geldes (Text im Münzkabinett des Stadtmuseums Ingolstadt)
  • Arbeitslöhne für Steinmetzen 1489
  • Besoldung von Maurern und Steinmetzen 1516
  • Preisvorschriften für Schreiner 1645

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