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Die Fundbergung
des Mädchengrabes aus der Frühbronzezeit
vom Carraraplatz

 
Foto: Kurt Scheuerer
Ganß, Dittmar, Knieg, Gutzeit, ?

Wir jubelten, Ingolstadt wäre 4.000 Jahre alt - jedoch ein Grab allein gibt das nicht her, es fehlt an der Kontinuität der Siedlung. Da waren wohl doch fast drei Jahrtausende Leere bis zum Ingold. ;-)
Frau Gutzeit hatte 1987 den Stammtisch des Historischen Vereins zusammentelefoniert, wer Zeit hatte kam - und freute sich. Es war auch eine kleine Sensation, im Hof des Alten Schlossen (heute leider nur als "Herzogskasten" benannt) zwischen all den mittelalterlichen Bodenbewegungen, ein Grab der Frühbronzezeit zu entdecken.

Foto: Kurt Scheuerer

Foto: Gutzeit
Von den Arbeiten des Tiefbauamtes umgeben, legten die Grabungstechniker den Fund frei und beschlossen, eine Blockbergung durchzuführen.
Der runde Block wurde zur Festigung mit Gipsverbänden umwickelt und heraus gehoben. In Ermangelung eines geeigneten Gerätes nahmen sie einfach ein herumliegendes "Achtung Baustelle Schild" dazu her, welches anschließend wieder dankbar zurück gegeben wurde.

Die Auswertung des Befundes ergab eine traditionelle Bestattung in rechter Hockerlage, den Kopf im Westen mit Blick nach Süden. Das sieben- bis elfjährige Mädchen lag womöglich auf einer Flechtmatte in seinem flachen Grab.
Neben der Bronzenadel befand sich ein Holzrest, wohl eine Holznadel zum Zusammenstecken der Kleidung. Deren Erhaltung, ebenso wie die der Zähne und des Unterkiefers ist den, sich aus dem Halsring heraus lösenden Kupferionen zuzuschreiben, welche durch ihre Giftwirkung den Verwesungsprozess hemmen.

Kurt Scheuerer


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