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Texte im Stadtmuseum Ingolstadt - Raum 7
Das Römische Weltreich und seine Grenzwälle

 
Stadtmuseum Ingolstadt. Foto: Kurt Scheuerer

Ausgehend von der Stadt Rom und der Apeninnenhalbinsel, hatte die Eroberungspolitik des römischen Staats im Lauf dreier Jahrhunderte zur Beherrschung des gesamten Mittelmeerraums und darüber hinaus geführt. Die Ausweitung der römischen Macht auf das zentraleuropäische Gebiet hat zunächst den Mittelgebirgsbogen und Elbelauf zum Ziel, kommt dann aber infolge des Widerstands der Germanen und von Aufständen der Pannonier in den Rhein- und Donaulanden zum Halten, diese Flusszonen werden somit zu Grenzräumen.
Immerhin ist um die Wende vom 1. zum 2. Jahrhundert n.Chr. die Donau streckenweise am Unterlauf (im Dakergebiet der Südkarpaten) und am Oberlauf (zwischen Altmühl und Mittelrhein) überschritten, ist überhaupt die größte territoriale Ausdehnung des Imperiums erreicht (linke Karte).
Zugleich gewinnt der hiesige Standort an einem der großen Grenzströme des Reichs und im Rahmen der Provinz Rätien historische Dimension, wird er in einen weltgeschichtlichen Vorgang einbezogen. Dieser Vorgang beginnt 15 v.Chr. mit der Eroberung des rätischen Alpengebiets und des vindelikischen Alpenvorlands. Er führt in Etappen zur Donau und auf die Alb, sodann um 100 n.Chr. zum künstlichen Grenzzug des Limes (rechte Karte).
Er endet einstweilen mit dem durch die Germanen erzwungenen Rückzug der Grenze auf die Flusslinien von Donau, Iller und Rhein um 280 n.Chr.
Limes bedeutet zunächst Grenzweg, später Reichsgrenze und militärische Grenzzone (dazu die großen Grenzbefestigungen der linken Karte).
Der zur strategischen Sicherung der Verbindung von Rhein und Donau geschaffene obergermanisch-rätische Limes hat eine eigene Entwicklung. Er wird als Postenweg mit Holzwachttürmen angelegt, dann durch eine Palisadenlinie verstärkt und im rätischen Teil schließlich in Form einer Mauer mit Steinwachttürmen ausgebaut, während die obergermanische Strecke zuletzt aus einem Wallgraben mit Steintürmen besteht.

Vom System der rückwärtigen Militäranlagen werden auf der Tafel gegenüber einige Kastelle noch besonders dargestellt. Zeitgenössische Bilder von der Grenzsituation am unteren und mittleren Donaulauf zeigen die Siegessäulen der Kaiser Traianus und Marcus Aurelius in Rom. Die Trajanssäule verherrlicht die Feldzüge gegen die Daker, die Markussäule die Abwehr der Markomannen und Quaden an den Fronten der norisch-pannonischen Provinzen - Denkmale historischer Kunst der Römer.

Dr. Rudolf Albert Maier, Tafeltext im Stadtmuseum Ingolstadt
Fotos: Kurt Scheuerer


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