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Texte im Stadtmuseum Ingolstadt - Raum 12
Kardinal Roberto Bellarmin

 
Foto: Stadtarchiv

Der Jesuit Roberto Bellarmin, 1542-1621, aus Montepulciano in der Toskana, studierte Philosophie und Theologie und war von 1576 bis 1589 Professor für Kontroverstheologie am Collegium Romanum. Hieraus entstand sein Hauptwerk "Disputationes de controversiis ..." zur Verteidigung des katholisch-tridentinischen Lehrsystems.
1594 wurde er Provinzial in Neapel, 1597 Hoftheologe in Rom. Hier schrieb er seinen Katechismus: „Christianae doctrinae explicatio - Kleiner Katechismus für das Volk".
1599 wurde er Kardinal. (KS, nach dem Artikel bei www.jesuiten.at)

Foto: Stadtarchiv

Im ersten Galilei-Prozeß von 1616 hatte Kardinal Bellarmin "als möglichen Weg aufgezeigt:
keine kirchlichen Bedenken gegen das kopernikanische System als Hypothese; sollten unumstößliche Beweise dafür vorgelegt werden, sei ein bedachtsames Vorgehen und erneutes Überdenken, ob man bisher die Heilige Schrift richtig verstanden habe, erforderlich.
Und der Jesuit Inchofer hatte im Prozeß zweifelsohne richtig gesehen, daß dieser Beweis weder aus den Sonnenfleckenbeobachtungen noch aus den Gezeiten zu erbringen war."
(Dr. Siegfried Hofmann, Die Jesuiten in Ingolstadt, 1991, S. 160-163.)

Das Bild im Barocksaal des Stadtmuseums stammt sicherlich aus dem Ingolstädter Jesuitenkolleg, wohl aus der Bibliothek.
Bellarmins dreibändiges Werk "Disputationes ... de controversiis Christianae fidei adversus huius temporis haereticos" ist z. B. in Ingolstadt bei David Sartorius 1586, 1588 und 1593 erschienen. Es befindet sich in verschiedenen Ausgaben im Bestand der Ingolstädter Wissenschaftlichen Bibliothek.


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