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Texte im Stadtmuseum Ingolstadt - Raum 39
Josef Winter - Schnupftabaksfabrikant

 
1928 zog eine Firma nach Ingolstadt, die bereits auf eine lange Tradition zurückblicken konnte - die Schnupftabaksfabrik Lotzbeck aus Augsburg (das Stammhaus wurde 1774 in Lahr/Baden gegründet). In der ehemaligen Flandernkaserne wurden für die Produktion gut geeignete Räume angemietet.
Besitzer war der ehemalige Bankier Josef Winter, der als kaufmännischer Leiter die in den 1920er Jahren in finanzielle Schwierigkeiten geratene Augsburger Fabrik (1812 als Filiale des Stammhauses eröffnet, längst selbständig) wieder in die schwarzen Zahlen hatte führen können und diese schließlich 1926 gekauft hatte.
1938 verlegte Winter die Produktion in den angekauften Festungsbau Kavalier Heydeck, da die Kaserne wieder für militärische Zwecke benutzt werden sollte. Die Geschäfte florierten so gut, daß bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges einige kleinere Konkurrenten aufgekauft werden konnten. Im Lauf der Jahre wuchs das Angebot auf 28 Sorten Schnupftabak sowie 107 Sorten Halbfabrikate und Schmalzler. Ca. 300 Leute wurden beschäftigt.

Imma Heck, geb. Winter (1924-1998), die im Alter von 18 Jahren eine Ausbildung als Handelskaufmann in der väterlichen Firma absolviert hatte und schon bald die rechte Hand ihres Vaters geworden war, führte nach dessen Tod 1971 das Unternehmen alleine weiter. 1977 verlegte sie die Firma nach Mailing. 1993 wurde die Produktion aufgegeben.

Vitrinentext im Stadtmuseum Ingolstadt, nach 1993.


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