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Anekdoten zu bayerischen Fürsten und Königen
Grimoald und Korbinian

 

Neue Missionare - neue Regeln

Corbinian kam 724 aus Italien nach Freising zum Herzog Grimoald, welcher nach altem Brauch Pilitrud, die Witwe seines Bruders, geheiratet hatte.
40 Tage wartete Corbinian vor den Toren von Freising, bis die Eheleute zu ihm hinaus kammen, sich vor ihm auf den Boden warfen, ihre Sünde beichteten und zukünftige Enthaltsamkeit gelobten. Der Gottesmann segnete sie und richtete sie von der Erde wieder auf.

Später, bei einem feierlichen Essen, segnete Corbinian Speisen und Getränke. In alter Gewohnheit aber warf der Herzog seinem Hund ein Stück Brot hin.
Arbeo schreibt: „Als das der Gottesmann sah, stieß er mit dem rechten Fuß das Tischchen um, so dass die silbernen Gefäße des fürstlichen Gedecks über den Boden rollten, sprang von der Sitzbank auf und rief, wer sich nicht schäme, Gesegnetes vor die Hunde zu werfen, der sei selber des Segens nicht wert. Er verließ das Haus und drohte, dass er in Zukunft sich nicht mehr um den Herzog zu kümmern und auch nicht mehr mit ihm zu speisen gedenke".

Der Herzog lenkte nach einigen Tagen ein: „Dann zog er mit seinen Großen aus dem Palast, warf sich dem Gottesmann (abermals) zu Füßen, gelobte Genugtuung und beschwichtigte den empörten Bischof mit Geschenken".
Daraus „wuchs dem Bischof mit jedem Tag mehr Reichtum zu, den er nicht liebte, und es vermehrte sich fortwährend die Zahl seiner Grundstücke".

Wohl im Folgejahr 725 wurde Grimoald ermordet, woraufhin Karl Martell mit seinen Truppen nach Bayern zog und Hucbert als Herzog einsetzte.

Kurt Scheuerer 2009, nach Dr. Theodor Straub


Siehe auch:
  • Leben des hl. Korbinian (Link auf Wikipedia)
  • Legende des hl. Kilian (Link auf Wikipedia)

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