Logo Kurt Scheuerer, Ingolstadt Wissensspeicher zur Geschichte von Ingolstadt  
Brauchtum
Heilig-Drei-König in Bayern

 
Um 1950 haben sich die Buben als Heilig Drei König verkleidet und sind in der Nachbarschaft von Tür zu Tür gegangen.
Sie haben ein Lied gesungen und dafür Geschenke erhalten.

Heute wird das von den Ministranten der Pfarreien übernommen. Diese haben Weihwasser und geweihte Kreide dabei. Damit räuchern sie Haus und Stall aus und schreiben an die Türen den Haussegen

        + C + M + B +
Christus segne dieses Haus

Bei uns in Ingolstadt (Bayern) sammeln sie dabei schon seit langem für Poona, eine Missionsstation in Indien. Dazu verwenden sie eine alte schwere Geldkassette. Aber ein Sack fehlt auch nicht, in welchem sie dann die ihnen geschenkten Süßigkeiten verschwinden lassen.

Kurt Scheuerer, Ingolstadt, 1999
 
Weihnachtskrippe von Michael Grassl, Ingolstadt. Foto: Kurt Scheuerer
Weihnachtskrippe von Michael Graßl,
Ingolstadt, um 1994
Jesus, Maria und einer der Heiligen Drei Könige


Grotte in Allersdorf. Foto: Kurt Scheuerer
Das Fest der Heiligen Drei Könige am 6. Januar heißt offiziell "Erscheinung des Herrn" oder "Epiphanie".
Gemeint war damit ursprünglich die Ankunft, die Rückkehr von einer Reise oder der feierliche Auftritt des römischen Kaisers.

Im Matthäus-Evangelium werden nur die Gaben erwähnt:
Gold, Weihrauch und Myrrhe.

Grotte in Allersdorf. Foto: Kurt Scheuerer
 
Südeingang Münster. Foto: Kurt Scheuerer
Die Heiligen Drei Könige am Südportal des Münsters in Ingolstadt
15. Jh.

Foto: Kurt Scheuerer
ca. 1970
Südeingang Münster. Foto: Kurt Scheuerer
 
Im sechsten Jahrhundert entstand ihre Dreizahl und aus Magiern (Magoi, medisch-persische Priester) wurden "Könige". Im Mosaik in Ravenna werden 560 auch Namen genannt: Der Älteste hieß Kaspar, der Mittlere Balthasar und der Jüngste Melchior.
Später verkörperten sie die drei damals bekannten Erdteile, Europa, Asien und Afrika.

1164 kamen die angeblichen Gebeine der Drei Könige von Mailand nach Köln, woraufhin dort das Zentrum der Dreikönigsverehrung entstand.

Zum Brauchtum des Dreikönigskults gehörten die "Dreikönigszettel", deren Segensformeln vor Diebstahl, Überfall, Unfällen auf Reisen, vor Kopfweh, Fallsucht, Fieber und Todesgefahr beschützen sollten.

Text und Fotos: Kurt Scheuerer (u.a. nach: Konrad Held, Eichstätt, Donaukurier Ingolstadt, 6.1.1999)


Siehe auch:

Impressum - - - Nachricht an den Gestalter der Seiten: Kurt Scheuerer
Zur Auswahl Stadtgeschichte Ingolstadt - - - Zur Hauptauswahl Wissensspeicher Ingolstadt