Das Programm für 2024
21.04.2024
12:00 Uhr
Asam-Collegium
Mert Başar, Barockvioline
Georg Staudacher, Orgel und Leitung
28.04.2024
12:00 Uhr
Ensemble Barockin‘
Kozue Sato, Flauto traverso und Leitung
05.05.2024
12:00 Uhr
Ava Malekesmaeili, Sopran
Igor Loboda, Violine
Daniela Mayer, Violoncello
Christian Ledl, Orgel
12.05.2024
12:00 Uhr
Alexandra Quinta e Costa, Sopran
Anthony Aarons, Trompete
Filipe Veríssimo, Orgel (Portugal)
19.05.2024
12:00 Uhr
Karel Martínek, Orgel (Tschechien)
26.05.2024
12:00 Uhr
Axel Flierl, Orgel (Dillingen)
02.06.2024
12:00 Uhr
Martin Bambauer, Orgel (Trier)
09.06.2024
12:00 Uhr
Réka Kristóf, Sopran
AsamCollegium
Martin Sokoll, Cembalo und Leitung
16.06.2024
12:00 Uhr
Radoslaw Marcek, Orgel (Polen)
23.06.2024
12:00 Uhr
Ignacio Taléns, Orgel (Andorra)
30.06.2024
12:00 Uhr
Susana García Lastra, Orgel (Spanien)
07.07.2024
12:00 Uhr
Johanna Kurz, Barockvioline
Andrea Riemer, Barockvioloncello
Martin Sokoll, Orgel
14.07.2024
12:00 Uhr
Giampaolo Di Rosa, Orgel (Italien)
21.07.2024
12:00 Uhr
Jean-Pierre Lecaudey, Orgel (Frankreich)
28.07.2024
12:00 Uhr
Evi Weichenrieder & Stefanie Geith & Franz Hauk, Cembalo
Concerto de Bassus
04.08.2024
12:00 Uhr
Daniele Ferretti, Orgel (Italien)
11.08.2024
12:00 Uhr
Levente Kuzma, Orgel (Ungarn)
18.08.2024
12:00 Uhr
Hans Jürgen Huber, Trompete
Manfred Hößl, Orgel
25.08.2024
12:00 Uhr
Stefano Manfredini, Orgel (Italien)
01.09.2024
12:00 Uhr
Concerto de Bassus
Theona Gubba-Chkheidze, Violine und Leitung
15.09.2024
12:00 Uhr
Roberto Rigo, Tromba
Stefania Mettadelli, Orgel (Italien)
22.09.2024
12:00 Uhr
Arno Hartmann, Orgel (Bochum)
29.09.2024
12:00 Uhr
Concerto de Bassus
Theona Gubba-Chkheidze, Violine und Leitung
Sonntag
28.04.2024
12:00 Uhr
Asamkirche Maria de Victoria
Girolamo Pollarolo und Georg Philipp Telemann
Pollarolo stammt wohl aus Brescia. Um 1689 zog er mit seiner Familie nach Venedig, wo er ein Jahr später zum Organist des Markusdoms ernannt wurde und zwei Jahre später das Amt eines Vizekapellmeisters übernahm.
Ab 1691 wurden seine Opern an den bedeutendsten Opernhäusern der Stadt uraufgeführt. Wenig später übernahm sein Sohn Antonio seinen Posten als Vizekapellmeister. Von 1696 bis zu seinem Tod im Jahre 1722 war er Maestro di coro des Ospedale degl’Incurabili, eine der vier renommierten Musikschulen Venedigs.
Im September 1737 reiste Telemann von Hamburg nach Paris. Mindestens sieben Jahre zuvor war er von vier prominenten französischen Musikern eingeladen worden: dem Flötisten Michel Blavet, dem Geiger Jean-Pierre Guignon, dem Gambisten Jean B. Forqueray und einem Cellisten und Cembalisten namens Prince Édouard.
In Vorbereitung auf diesen Besuch – und für diese vier Musiker – komponierte Telemann die erste Folge von sechs sogenannten Pariser Quartetten, die er 1730 in Hamburg unter dem italienischen Titel Quadri veröffentlichte.
Die sechs Quadri für Flöte, Violine, Viola da Gamba oder Violoncello und Basso continuo bilden eine réunion des goûts: Sie repräsentieren nationale Stile, das italienische Concerto, die deutsche Sonate und die französische Suite.
Sonntag
05.05.2024
12:00 Uhr
Asamkirche Maria de Victoria
AVE MARIA, GRATIA PLENA
Der Mai gilt als Marienmonat: Das Ave Maria gehört nach dem Vaterunser zu den meistgesprochenen Gebeten der Christenheit.
Es ist auch Bestandteil des Angelus und des Rosenkranzes. Zahlreiche Komponisten haben den Text vertont. Eine kleine Auswahl präsentieren wir in der heutigen Matinee.
Sonntag
12.05.2024
12:00 Uhr
Asamkirche Maria de Victoria
Georg Friedrich Händel, Henry Purcell, Johann Sebastian Bach / Antonio Vivaldi und Alessandro Scarlatti
Im von Händel begründeten englischen Oratorium traten die italienischen Opernsänger in den Hintergrund. Galt die Oper als eine vom Adel unterstützte Gattung, zielte das Oratorium eher auf das Bürgertum.
Händels Ode entstand als Huldigungsmusik zum Geburtstag der britischen Königin Anne am 6. Februar 1713, also einige Monate, nachdem Händel zum zweiten Mal (und nun für immer) nach London gekommen war. Zur Zeit der Konzeption stand der Abschluss des Friedens von Utrecht bevor, an dessen Verhandlungen Königin Anne teilgenommen hatte. Die Dichtung ist daher zugleich ein Dank für den Friedensschluss.
Bach bearbeitete um 1715 eine Reihe von Concerti für ein Tasteninstrument, wohl auch, um den neuen in Italien begründeten Kompositionsstil zu studieren.
1682 wurde Purcell als Organist der Chapel Royal angestellt, eine Position, die er zeitgleich mit seinem Organistenamt an der Westminster Abbey innehatte. In den Jahren danach schuf er hauptsächlich geistliche Musik und Oden zu festlichen Anlässen des Königshauses. Schon zu seinen Lebzeiten galt er als der bedeutendste englische Komponist, dies zeigt auch sein Ehrentitel Orpheus britannicus.
Als Kapellmeister der in Rom lebenden Königin Christine von Schweden wurde Scarlatti besonders als Komponist von Solokantaten in kürzester Zeit zum Liebling der römischen Aristokratie und unterhielt enge Beziehungen zu den Adelsfamilien der Bernini, Colonna, Panfili, Ottoboni und Ruspoli. 799 erhaltene weltliche Kantaten für eine oder zwei Singstimmen bilden die umfangreichste Werkgruppe in Scarlattis Schaffen. Diese Art vokaler Kammermusik war vorwiegend für ein intellektuell ausgerichtetes Publikum privater Kenner und Liebhaber bestimmt.
Die Dichtungen, oft von dilettierenden adligen Musikfreunden verfasst, behandeln meist Stoffe aus der antiken Mythologie und Hirtendichtung. Der musikalische Aufbau besteht meist aus drei oder vier Arien mit verbindenden Rezitativen. Neben reiner Basso-continuo-Begleitung wirken häufig auch konzertierende Soloinstrumente mit, eine Trompete beispielsweise.
Sonntag
19.05.2024
12:00 Uhr
Asamkirche Maria de Victoria
Johann Sebastian Bach und Georg Muffat
Bachs Vorlage basiert auf einem Tanzlied von Giovanni Gastoldi:
In dir ist Freude,/ in allem Leide,/ o du süßer Jesu Christ!/ durch dich wir haben/ himmlische Gaben,/ du der wahre Heiland bist./ Hilfest von Schanden,/ rettest von Banden;/ wer dir vertrauet,/ hat wohl gebauet,/ wird ewig bleiben. Halleluja./ Zu deiner Güte/ steht unser G’müte./ An dir wir kleben in Tod und Leben,/ nichts kann uns scheiden. Halleluja.
Bach selbst bearbeitete einen Satz aus seiner Kantate BWV 140 zum populären Orgelwerk: Zion hört die Wächter singen,/ das Herz tut ihr vor Freude springen,/ sie wachet und steht eilend auf./ Ihr Freund kommt vom Himmel prächtig,/ von Gnaden stark, von Wahrheit mächtig; / ihr Licht wird hell, ihr Stern geht auf./ „Nun komm, du
werte Kron,/ Herr Jesu, Gottes Sohn./ Hosianna./ Wir folgen all zum Freudensaal / und halten mit das Abendmahl.“
Georg Muffat studierte in Paris bei Lully und in Rom bei Corelli und Pasquini. Um 1674 besuchte er auch die Universität in Ingolstadt. Muffats Apparatus musico organisticus, eine Sammlung von 12 Toccaten, nimmt im Vorwort Bezug auf einen italienischen Großmeister, Girolamo Frescobaldi. Muffat huldigt einem vermischten Stil,
er fügt französische und italienische Formensprachen zusammen.
Nun komm, der Heiden Heiland,/ der Jungfrauen Kind erkannt,/ dass sich wunder alle Welt,/ Gott solch Geburt ihm bestellt. Im Text wird eingangs die Bitte um das endgültige Erscheinen des Erlösers formuliert. Bach figuriert die Melodie ausdrucksvoll in der Sopranstimme.
Die Berühmtheit und Beliebtheit der Fantasie g-Moll BWV 542 gründet sich vor allem auf die harmonische Kühnheit des Werks. Die in die Zukunft weisende Chromatik und die Dissonanzen der Fantasie stellen in dieser Häufung auch im Bach’schen Schaffen eine Ausnahme dar und verleihen dem durch zwei abgestufte Fugato-Teile gegliederten Stück einen ungeheuren Ausdruck. Das Thema der Fuge bildete Bach aus einem niederländischen Volkslied. Bach spielte diese Fuge 1720 bei seiner Bewerbung um die Organistenstelle an St. Jacobi in Hamburg. Anwesend war dabei auch Jan Adam Reinken, der aus den Niederlanden stammte.
Sonntag
26.05.2024
12:00 Uhr
Asamkirche Maria de Victoria
François Couperin, Georg Böhm, Georg Friedrich Händel und Johann Sebastian Bach
Für die Begleitung der Liturgie wurde im Zeremoniell Clemens VIII. aus dem Jahr 1600 die Rolle der Orgel festgelegt:
Sie sollte mit einem Präludium den Ton angeben und im Dialog mit dem Gesang bei den Versen des Kyrie, des Gloria, des Sanctus und des Agnus Dei alternieren.
Diese berühmte Bearbeitung von Böhm ist mit einer eigenständigen Einleitung versehen, die repetierenden Achtelfiguren kontrastieren eine reich verzierte Solostimme in der rechten Hand, das Ergebnis ist eine höchst expressive, opernartige Aria.
Flötenuhren sind mit einigen Einschränkungen als Tonträger ihrer Epoche zu betrachten; sie zwangen den Komponisten zu exakten Ausführungsanweisungen in Verzierung und Tempo. Die Kopplung von Windwerk und Walze lässt Rückschlüsse auf Mindesttempi zu und macht historische Flötenuhren damit interessant für Fragen der historischen Aufführungspraxis. Gebaut wurden Flötenuhren für wohlhabende, kulturell gehobene Kreise. Blütezeit des Flötenuhrbaues war das ausgehende 18. Jahrhundert. Sie spielten zur Unterhaltung auch in Gasthäusern.
In Bachs Magnificat-Fuge wird zunächst der Themenkopf imitiert vierstimmig durchgeführt, erst gegen Ende erscheint der komplette Choral im Pedal – eine grandiose Wirkung.
Sonntag
02.06.2024
12:00 Uhr
Asamkirche Maria de Victoria
Dieterich Buxtehude und Johann Sebastian Bach
Nach dem Vorbild italienischer Toccaten im Umfeld Frescobaldis sind einige Werke von Buxtehude wie BuxWV 156 durch die Vorherrschaft freier Abschnitte geprägt.
Liebster Jesu! wir sind hier,/ dich und dein Wort anzuhören./ Lenke Sinnen und Begier/ Auf die süßen Himmelslehren:/ Dass die Herzen von der Erde ganz/ zu dir gezogen werden. Diese Melodie hat Bach mehrfach als Choralvorspiel vertont. Das Lied wird zur Eröffnung eines Gottesdienstes oder vor der Predigt gesungen.
Die weihnachtlich-pastorale Schreibart greift Melodien und Musizierstil von Hirten auf, wie sie damals zur Weihnachtszeit vom Lande her nach Rom hineinzogen, um vor den Krippen in den Kirchen mit Pfeifen, Schalmeien und Dudelsack dem neugeborenen Christuskind zu Ehren aufzuspielen.
Valet will ich dir geben,/ du arge, falsche Welt;/ dein sündlich böses Leben/ durchaus mir nicht gefällt./ Im Himmel ist gut wohnen,/ hinauf steht mein Begier,/ da wird Gott herrlich lohnen/ dem, der ihm dient allhier.
Das Lied beschreibt den Abschied von der irdischen Welt, der Text handelt von der Vorbereitung auf das Sterben und vom ewigen Leben. Bachs Bearbeitung scheint mit den raschen Triolenfiguren eher die Freude über die Erlösung in den Blick zu nehmen.
Mit der Kunst der Fuge wollte Bach vermitteln, so Johann Nikolaus Forkel, der erste Bach-Biograph, „was möglicher Weise über ein Fugenthema gemacht werden könne. Die Variationen, welche sämmtlich vollständige Fugen über einerley Thema sind, werden hier Contrapuncte genannt“.
Wohl wegen seiner prägnanten und knappen formalen Anlage zählt BWV 545 zu den populärsten Orgelwerken des Thomaskantors. Das Werk ist in mehreren Fassungen überliefert, ein Indiz, dass es auch der Komponist häufig vortrug.
Sonntag
09.06.2024
12:00 Uhr
Asamkirche Maria de Victoria
Georg Friedrich Händel und Antonio Vivaldi
„Es ist ein Sachse in dieser Stadt eingetroffen, der ein ausgezeichneter Cembalospieler und Komponist ist …“,
so heißt es 1707, als Händel sich anschickt, Rom zu erobern – ein Lutheraner im Herzen der katholischen Christenheit, der von Mäzenen wie Francesco Ruspoli und Benedetto Pamphili gefördert und um neue Kompositionen gebeten wird. Händels Studienreise durch Italien währte vier Jahre, von 1707 bis 1710. Die Antiphon
HWV 235 war vermutlich für das Fest Madonna del Carmina bestimmt, das am 16. Juli 1707 gefeiert wurde.
Antonio Vivaldi, Il prete rosso, unterrichtete ab 1703 am Ospedale della Pietà, einem Konservatorium für Frauen in Venedig. Für seine Schülerinnen schrieb Vivaldi Werke in unterschiedlichsten Besetzungen. Berühmt waren die öffentlichen Konzerte des Instituts, die ob ihrer herausragenden künstlerischen Qualität manchem Berufsmusiker der Lagunenstadt das Fürchten lehrten.
Sonntag
16.06.2024
12:00 Uhr
Asamkirche Maria de Victoria
Francisco Correa de Arauxo, Anonymus und Johann Sebastian Bach
Seit 1640 wirkte Correa de Arauxo als Kathedralorganist von Segovia.
Bedeutend ist seine Orgelschule, die 1626 gedruckt wurde. Sie enthält eine detaillierte Anleitung zum Orgelspiel und
aufschlussreiche Hinweise zur Aufführungspraxis seiner Zeit. Die wohl in Krakau entstandene Tabulatur, die umfangreichste in Europa, zählt 260 Seiten und enthält geistliche Werke ebenso wie Tanzsätze. Dazu kommt eine Abhandlung über Kompositions- und Improvisationstechniken mit Beispielen. Auch die Stimmung der Orgel wird thematisiert.
Ob Bachs Choralbearbeitung auf einen verloren gegangenen Kantatensatz mit einem Gambensolo zurückgeht, steht dahin. Ungewöhnlich ist jedenfalls die Besetzung mit zwei Bass-Stimmen, die unverdrossen durch die Tiefe steigen. Möglicherweise hat Bach den Text der folgenden Strophe zugrunde gelegt: Sein Lauf kam vom Vater her/ und kehrt wieder zum Vater,/ fuhr hinunter zu der Höll/ und wieder zu Gottes Stuhl.
Die Toccata BWV 540, ein Spitzenwerk der Gattung, koppelt einen Kanon der Oberstimmen über einem Orgelpunkt mit einem ausgedehnten Pedalsolo, zunächst im Bereich der Tonika, bei der Wiederholung auf der Stufe der Dominante. Ein virtuoser Konzertsatz schließt sich an. In der Fuge werden zwei Themen präsentiert, ein in ruhiger Bewegung absinkendes und ein lebhaftes im Versmaß des Daktylus.
Sonntag
23.06.2024
12:00 Uhr
Asamkirche Maria de Victoria
Antonio de Cabezón , Juan Bautista Cabanilles, Vicente Rodríguez und Antonio Correa Braga
Mit diesem Programm nähern wir uns der spanischen und portugiesischen Musik – der sogenannten iberischen Musik – anhand von vier repräsentativen Komponisten aus verschiedenen Epochen, von der Renaissance bis zum Ende des Barock.
Es handelt sich um Werke von großer klanglicher und rhythmischer Farbe – Eigenschaften, die von iberischen Komponisten sehr geschätzt wurden und die mit den speziellen spanischen und portugiesischen Orgeln mit ihren äußeren horizontalen Trompeten verbunden sind, die später bei vielen europäischen Orgeln übernommen wurden.
Antonio de Cabezón entwickelte seine Tätigkeit in Kastilien, zwischen Madrid und Ávila, aber auch im Ausland,
er unternahm zwei Reisen durch Europa mit König Philipp II. von Spanien und wurde in allen Hauptstädten, in denen er auftrat, bewundert. Cabanilles und Rodríguez waren aufeinander folgende Organisten der Kathedrale von Valencia. Beide sind ein sehr gutes Beispiel für die hohe Qualität der spanischen Barockmusik.
Das Konzert endet mit einer Schlacht, einer musikalischen Form, die zur Erinnerung an einen Sieg im Krieg komponiert wurde. Anders interpretiert geht es um den Sieg Gottes über den Teufel (Ignacio Ribas Taléns).
Sonntag
30.06.2024
12:00 Uhr
Asamkirche Maria de Victoria
Anónimo ms. Martín y Coll, Domingo Arquimbau, Francisco Correa de Arauxo, Georg Böhm und Dieterich Buxtehude
Martín y Coll wuchs in einem Kloster auf und wurde schließlich Franziskanermönch. Die letzten Jahre seines Lebens verbrachte er im Kloster San Francisco el Grande in Madrid.
Seinen heutigen Ruhm verdankt er den vier Bänden der sogenannten Flores de música, einer zwischen 1706 und 1709 entstandenen Zusammenstellung von Hunderten von Klavierstücken, die fast alle anonym sind und als Manuskript in der Nationalbibliothek von Madrid aufbewahrt werden. Im 17. Jahrhundert bezeichnet der Begriff Tiento ein kontrapunktisches Orgelstück im Stil der intabulierten Vokalpolyphonie, jedoch oft mit besonders langen
Diminutionen, den Glosas.
Arquimbau, in Barcelona geboren, wirkte zwischen 1785 und 1790 als Kapellmeister an der Kathedrale von Girona, anschließend wurde er Vizekapellmeister, ab 1795 Kapellmeister an der Kathedrale von Sevilla.
Seit 1640 wirkte Correa de Arauxo als Kathedralorganist von Segovia. Bedeutend ist seine Orgelschule, die 1626 gedruckt wurde. Sie enthält eine detaillierte Anleitung zum Orgelspiel und aufschlussreiche Hinweise zur Aufführungspraxis seiner Zeit.
Nach dem Studium in Jena hielt sich Böhm zunächst einige Jahre in Hamburg auf. Anschließend wirkte er als Organist an der Kirche St. Johannis in Lüneburg. In dieser Zeit war Johann Sebastian Bach in Lüneburg Freischüler des Michaelis-Klosters und sang als Diskantist im Mettenchor. Böhms Einfluss auf Bachs frühe Orgelwerke und Klaviersuiten liegt nahe.
In diesem festlichen, dreiteiligen Spätwerk von Buxtehude BuxWV 137 spielt das Pedal eine wichtige Rolle, so gleich zu Beginn in einem ausgedehnten Solo. Der Mittelteil des Stücks bildet eine Fuge, deren Thema in seiner treppenförmig absteigenden Pendelbewegung eigens auf das Pedal zugeschnitten scheint. Im Zentrum des Präludiums steht ein manualiter-Fugato, im Zentrum des Postludiums eine hinreißende Ciaconia (Pieter Dirksen).
Sonntag
07.07.2024
12:00 Uhr
Asamkirche Maria de Victoria
Johann Sebastian Bach und Georg Philipp Telemann
In seinen späteren Jahren nach 1730 beschäftigte sich Johann Sebastian Bach mit altklassischer Vokalpolyphonie …
…, in seiner Bibliothek standen auch einige Messen von Giovanni Pierluigi da Palestrina. BWV 589 ist wohl der Versuch, die Ästhetik solcher Musik in die eigene Tonsprache zu übertragen.
Telemanns Musique de table richtete sich vor allem an wohlhabende Musikfreunde. Acht Reichstaler kostete der in Kupfer gestochene Stimmensatz des umfangreichen Werks – ein exorbitanter Preis, wenn man in Betracht zieht, dass Johann Sebastian Bach die gleiche Summe erhielt, um damit das gesamte Orchester, inklusive Pauken und Trompeten, für eine höfische Huldigungsmusik zu entlohnen. Es fanden sich mehr als 200 Subskribenten, die bereit waren, den Kaufpreis im Voraus zu bezahlen, und deren Name, Stand und Wohnort in der Erstauflage
mitveröffentlicht wurde. Die illustre Liste umfasste neben gekrönten Häuptern, adeligen Damen und Kaufleuten auch Musiker und Komponisten aus dem In- und Ausland – darunter Händel aus London, Pisendel und Quantz aus Dresden und Blavet aus Paris.
Der getreue Musikmeister bietet eine Sammlung vielfältiger Werke von Telemann und weiteren Komponisten, geordnet in 25 Lectionen, bestimmt wohl eher für das häusliche Musizieren von Liebhabern.
Bachs Sonate G-Dur entstand zwischen1730 und 1734 in Leipzig. Die Bass-Stimme ist beziffert und vom Continuo-Spieler akkordisch auszufüllen.
Sonntag
14.07.2024
12:00 Uhr
Asamkirche Maria de Victoria
Johann Sebastian Bach und Wolfgang Amadeus Mozart
In Leipzig schrieb Bach BWV 544, ein Werk, das im Praeludium den Affekt der Erbarme dich-Arie in der Matthäuspassion aufgreift.
Johann Mattheson charakterisiert die Tonart: „H-moll ist bizarre, unlustig und melancholisch.“
Mozarts KV 309 zählt zu den Mannheimer Sonaten, die zwischen 1777 und 1778 im Verlauf einer längeren, schließlich nach Paris führenden Gastspielreise in Mannheim entstanden sind. Der Andante-Satz ist ein Porträt seiner Schülerin Rose Cannabich, die 13-jährige Tochter des Mannheimer Kapellmeisters Christian Cannabich.
Mozart schrieb zum zweiten Satz: „Wie das Andante, so ist sie … ein sehr schönes artiges Madl. Sie hat für ihr alter sehr viell vernunft und gesetztes weesen; sie ist seriös, redet nicht viell, was sie aber redet, geschieht mit anmuth und Freundlichkeit.“
Sonntag
21.07.2024
12:00 Uhr
Asamkirche Maria de Victoria
Louis Nicolas Clérambault und Johann Sebastian Bach
Der Sohn von Dominique Clérambault (1644–1704), einem der Vingt-quatre Violons du Roy (der vierundzwanzig Streicher) am Hofe von Ludwig XIV, …
… lernte bereits in früher Jugend das Spiel auf der Violine und auf dem Cembalo. Orgelunterricht erhielt er von André Raison und Kompositionslehre von Jean-Baptiste Moreau. Im Alter von dreizehn Jahren komponierte er seine erste Grand Motet. Anschließend wurde er Organist an der Kirche der Grands-Augustins und 1710 an Saint-Sulpice in Paris.
Bachs Triosonaten übertragen das Musizieren im Ensemble auf ein einzelnes Instrument, die Orgel: die Bassstimme wird im Pedal gespielt, die beiden Hände übernehmen die duettierenden Oberstimmen auf zwei unterschiedlich registrierten Manualen.
BWV 547: wohl ein Werk der Leipziger Periode. Zu Beginn des Praeludiums werden die prägenden Motive vorgestellt: eine ostinate Baßfanfare und ein stufenweise ansteigendes Motiv, „das zunächst […] die C-Dur-Tonleiter ausspielt und dann mit Fanfarenstößen den zwei Oktaven höher liegenden Zielton ansteuert“ (Edgar Krapp). Das gleiche Motiv nutzt Bach im Eingangschor der Kantate für das Epiphaniasfest Sie werden aus Saba alle kommen, abschließend auf den Text „und des Herren Lob verkündigen“. Kurz vor Schluss bremst Bach die festliche Bewegung durch acht dissonante Akkorde, um anschließend den Dur-Charakter umso eindrücklicher zu bestätigen.
Das knappe, prägnant erfundene Thema der Fuge wird zunächst manualiter nach allen Regeln der Kunst verarbeitet, in gerader Bewegung, in der Umkehrung, in Engführung, schließlich in mehrfacher Engführung mit dem erst nach 48 Takten in doppelten Notenwerten eintretenden Bass.
Sonntag
28.07.2024
12:00 Uhr
Asamkirche Maria de Victoria
Mozart in Salzburg: Johann Sebastian Bach und Wolfgang Amadeus Mozart
Bach komponierte seine Cembalokonzerte für die Auftritte des von ihm zwischen 1729 und 1737 und erneut von 1739 bis wohl mindestens zur Mitte der 1740er Jahre geleiteten Collegium Musicum.
Die Konzerte fanden in der kalten Jahreszeit stets freitags zwischen 20 und 22 Uhr im Coffé-Haus von Gottfried Zimmermann statt, im Sommer mittwochs wohl zwischen 16 und 18 oder 19 Uhr auch im Cofé-Garten von Enoch Richter. An Tagen, an denen das Orchester pausierte, übernahm ein Organist am Pedalcembalo die Rolle eines Alleinunterhalters. Beim Konzert BWV 1064 wird als Urform ein Konzert für drei Violinen vermutet. Vielleicht wichtiger: das Werk quillt über von jugendlichem Übermut, wie Bernhard Billeter konstatiert.
KV 242 entstand 1776 in Salzburg. Mozart komponierte das Werk für die aus der bekannten Salzburger Familie stammende Gräfin Antonia Lodron und ihre beiden Töchter Aloisia und Josepha. Deshalb wird das Konzert häufig als Lodron-Konzert bezeichnet. Es ist eines der wenigen Konzerte Mozarts, die er nicht für den eigenen Gebrauch geschrieben hat. Mozart titelte seine eigenschriftliche Partitur: Concerto à 3 Cembali di Amadeo Wolfgango Mozart.
Erst Mitte der achtziger Jahre kamen in Salzburg die ersten Hammerflügel mit Prellzungenmechanik auf, „somit besteht kein Zweifel, dass Mozart seine Clavierwerke in Salzburg zumindest bis 1777, offenbar aber bis 1780 und wahrscheinlich noch bei seinem Besuch 1783 in der elterlichen Wohnung nur auf Cembalo und Clavichord, bei öffentlichen Aufführungen (Clavierkonzerte) nur auf dem Cembalo und bei Hof allenfalls auch auf dem Baumann-Tafelclavier oder einem ähnlichen Instrument vorgetragen haben kann.“ (Siegbert Rampe).
In breiteren Schichten bekannt wurde das Konzert, als der ehemalige Bundeskanzler Helmut Schmidt bei einigen öffentlichen Aufführungen als Solist mitwirkte, zusammen mit Justus Franz und Christoph Eschenbach, und dabei das dritte Klavier spielte.
Sonntag
04.08.2024
12:00 Uhr
Asamkirche Maria de Victoria
Johann Gottfried Walter / Antonio Vivaldi, Johann Sebastian Bach, Christoph Willibald Gluck, Antonio Diana, Felix Mendelssohn-Bartholdy und Vincenzo Petrali
1707, mit nur 23 Jahren, wurde Walther zum Organisten der Stadtkirche St. Peter und Paul in Weimar gewählt, wo er Freundschaft mit Johann Sebastian Bach schloss.
Walther und Bach waren Vettern. Kurz darauf wurde er zum Musiklehrer des Prinzen Johann Ernst, Sohn des Herzogs Johann Ernst III. von Sachsen-Weimar ernannt. Walther bearbeitete Concerti italienischer Meister für
Orgel, er wurde hier zum Vorbild für die Transkriptionen Bachs.
Hermann Keller meint: „Daß die Fuge [BWV 578] selten über Dreistimmigkeit hinausgeht, tut ihr keinen Abbruch, ihre musikalischen Vorzüge sind so groß, daß sie mit Recht zu den meistgespielten Fugen Bachs zählt.“
In der Ballett-Szene Reigen seliger Geister trifft Orpheus auf die zufriedenen und glücklichen Seelen der Verstorbenen. Die Musik ist dreiteilig: Im ersten Teil spielen die Flöte und die Streicher gemeinsam eine ruhige Melodie. Im zweiten Teil legen die Streicher einen weichen, sanft bewegten Grund, über welchem die Flöte
eine weit ausholende Melodie spielt. Zum Schluss wird der erste Teil wiederholt.
„Die Orgel … schien hier unter Mendelssohns Händen zu einem ganz neuen, bisher unbekannten Instrument zu werden. Nie haben wir wieder in solcher Weise auf dem Instrument singen gehört … Das Instrument verwandelte sich in ein volltönendes Orchester, über welchem man die Stimmen eines Sängers, bald die Stimmen ganzer Chöre zu hören glaubte.“ (Emil Naumann, Nachklänge, Berlin 1872)
Wer ist Antonio Diana? In Mailand wurden 1862 neun Orgelstücke im Druck veröffentlicht. Sie huldigen dem Opernstil der Zeit. Eine Spur führt zu Giuseppe Verdi. Doch bis heute bleibt der Autor im Dunkeln.
Zu Lebzeiten und längere Zeit danach galt Petrali als überragender Virtuose auf der Orgel und als unerreichter Improvisator, hinzu kam seine Tätigkeit als Dirigent, Chorleiter und Banda-Leiter. Zeitweise wirkte er als Organist und Kapellmeister an S. Maria Maggiore in Bergamo. Er war ein vielfach geehrtes Mitglied etlicher Akademien und Träger vieler Preise und Ehrentitel.
Sonntag
11.08.2024
12:00 Uhr
Asamkirche Maria de Victoria
Dieterich Buxtehude, Johann Sebastian Bach und Johann Gottfried Walther / Giuseppe Torelli
In der Quelle ist Buxtehudes Toccata d-Moll mit dem Datum 1684 versehen.
Das Werk wirkt besonders in seinen freien Teilen wie eine Improvisation, von kompromissloser Expressivität, genial
und exzentrisch. Es verwundert nicht, dass sich der junge Bach von solcher Musik angezogen fühlte.
Bachs Praeludium h-Moll wird gerne mit der in der gleichen Tonart stehenden Erbarme dich-Arie der Matthäuspassion in Verbindung gebracht. „Die erregte, damals überaus moderne Tonsprache dieses in organo pleno zu spielenden Praeludiums mischt Trauer und Verzweiflung mit stürmisch aufbegehrenden Passagen, auf die die Fuge zunächst mit einem ruhig-gesanglichen Thema ausgleichend antwortet. Doch auch hier entsteht durch die
Einführung eines zweiten Kontrapunkts ein dramatisches Element, das dem Werk mit sich hoch auftürmenden Klangballungen zu einem packenden Schluss verhilft.“ (Edgar Krapp)
Liebster Jesu! wir sind hier,/ dich und dein Wort anzuhören./ Lenke Sinnen und Begier/Auf die süßen Himmelslehren:/ Dass die Herzen von der Erde ganz/ zu dir gezogen werden. Diese Melodie hat Bach mehrfach als Choralvorspiel vertont. Das Lied wird zur Eröffnung eines Gottesdienstes oder vor der Predigt gesungen.
Ab 1702 war Walther Organist an St. Thomas in Erfurt. Bedeutend ist er vor allem als Theoretiker, der ein Musiklexikon verfasste und nord- und mitteldeutsche Orgelmusik sammelte. Beliebt sind seine Transkriptionen von Instrumentalkonzerten meist italienischer Zeitgenossen für ein Tasteninstrument, quasi ein Klavierauszug der Orchesterpartitur.
Sonntag
18.08.2024
12:00 Uhr
Asamkirche Maria de Victoria
Felix Mendelssohn Bartholdy, Johann Sebastian Bach, Henry Purcell, Moritz Brosig und Georg Philipp Telemann
Die Musik zu William Shakespeares Komödie A Midsummer Night’s Dream gehört zu den beliebtesten und meistgespielten Werken des Komponisten und hat insbesondere durch den darin enthaltenen Hochzeitsmarsch weltweite Berühmtheit erlangt.
Gleich in drei Fassungen ist BWV 545, dieses vielfach bei repräsentativen Anlässen gespielte Satzpaar, überliefert – möglicherweise ein Indiz dafür, dass Bach selbst das Werk häufig in Gebrauch hatte und ihm auf diesem Wege nachhaltige kompositorische Aufmerksamkeit entgegenbrachte (Pieter Dirksen).
Enrico Pasini, in Rom geboren und Jahren am Konservatorium von Santa Cecilia unter der Leitung von Maestro Alfredo De Ninno ausgebildet, widmete der Orgelmusik seine besondere Aufmerksamkeit. Ein Beweis dafür sind die mehr als 290 Cantabili, die in Deutschland erschienen sind.
Brosig gilt wichtiger Vertreter der sogenannten Breslauer Orgelschule, die von den Domkapellmeistern des 19. und 20. Jahrhunderts ausging und die den Breslauer Dom zu einem weithin ausstrahlenden Zentrum guter Kirchenmusik machte. Die Harmonik eines Schubert und Mendelssohn war Ausgangspunkt für Brosigs eigenes Schaffen.
In seiner Heldenmusik beschreibt Telemann verschiedene menschliche Gemütsverfassungen, wie Liebe, Großmut oder Freude. Affekte bildeten im 17. und 18. Jahrhundert die Grundlage jeglichen Musizierens.
Sonntag
25.08.2024
12:00 Uhr
Asamkirche Maria de Victoria
Girolamo Frescobaldi, Anselm Viola i Valentí, Anonimo pistoiese, Gaetano Valerj, Giuseppe Gherardeschi und Giovanni Quirici
Die Gattung Capriccio repräsentiert bei Frescobaldi ein Komponieren über einen vorgegebenen formelhaften Soggetto, …
… den im konkreten Fall die absteigende kleine Terz bildet, eben das Kuckucksmotiv. Es wird verschiedenen kontrapunktischen Kompositionstechniken unterworfen.
Als 10-jähriger kam Viola in die Escolania de Montserrat und erhielt dort bei Benet Esteve und Josep Antoni Martí seine musikalische Ausbildung. Im Jahr 1756 trat er dem Benediktinerorden bei. 1758 ging er in das Kloster Nuestra Señora de Monserrate de Madrid. Hier lernte er die am spanischen Hof verbreitete, italienische Musikkultur der Zeit kennen. 1767 kehrte er ins Kloster Montserrat zurück, wo er 1768 zum Leiter der Escolania und der Musikkapelle ernannt wurde. Über seine Schüler hatte Violas Wirken als Lehrer tiefgreifenden Einfluss auf die katalanische Musik des 19. Jahrhunderts.
Valeri wurde in Turin von Ferdinando Bertoni unterrichtet. Bertoni war bekannt mit Mozart, nicht verwunderlich deshalb, dass die Musik von Valeri stark von der sogenannten Wiener Klassik geprägt ist. Valeri wirkte als Kapellmeister an der Kirche Sant’Agostino in Padua und verbrachte in dieser Stadt den größten Teil seines Lebens.
Gherardeschi stammte aus einer musikalischen Familie. Ersten Musikunterricht erhielt er von seinem Onkel Filippo Maria und seinem Vater Domenico, der Kapellmeister in der Kathedrale von Pistoia war. Danach perfektionierte er sein Können am neapolitanischen Conservatorio della Pietà dei Turchini unter den Fittichen des Komponisten Nicola Sala. Seine Karriere begann er als Organist in derselben Kirche 1795. Im Jahr 1800 trat er die Nachfolge
seines Vaters als Kapellmeister an der Kathedrale von Pistoia an.
Quirici wurde in Arena Po geboren, einer kleinen Stadt zwischen Pavia und Piacenza. Er studierte Musiktheorie in Mailand bei Boniforti, Manusardi und Padre Moro. Um 1878 wechselte er wohl nach Turin, wo er an einem unbekannten Ort als Kompositionslehrer und wahrscheinlich als Organist wirkte. Quirici war produktiv: Er schrieb Romanzen und Tänze für Klavier und viel religiöse Vokal- und Orgelmusik.
Sonntag
01.09.2024
12:00 Uhr
Asamkirche Maria de Victoria
Vivaldi in Venedig: Dieterich Buxtehude und Antonio Vivaldi,
Spielerische Virtuosität und gelehrtes Komponieren stehen im d-Moll-Praeludium gleichgewichtig nebeneinander.
In den freien Teilen fällt vor allem die exponierte Rolle des Pedals auf (Peter Dierksen).
Die Vier Jahreszeiten sind Violinkonzerte der besonderen Art. Allen vieren sind Sonette vorangestellt, deren Stimmungsgehalt Vivaldi sinngetreu in Musik umsetzte. Als Programm-Musik stehen die Vier Jahreszeiten in Vivaldis Schaffen jedoch nicht einzeln da. Die Sammlung op. 8 enthält noch weitere Konzerte mit speziellen Titeln.
Sommer
Unter der lastenden Hitze der Sonne/ dürsten Mensch und Herde und versengt die Pinie./ Erhebt der Kuckuck die Stimme/ und mit ihm singen Taube und Stieglitz./ Der Zephyrwind weht süß,/ aber auf einmal bläst ihm der Nord ins Gesicht./ Es klagt der Schäfer überrascht vom wilden Sturm und seinem Geschick./ Von den Gliedern flieht der Schlaf, / aus Furcht vor Blitz und Donner,/ vor Fliegen und Brummern./ Ach seine Furcht ist nur allzu wahr./ Donner und Blitz und Hagelschauer vernichten Lavendel und Getreide.
Winter
Zu gefrorenem Schnee erstarrend,/ bei Kälte und grausamem Wind,/ hackenschlagend, wärmesuchend,/ zähneklappernd./ Die Nähe des Herdes lockt./ Regenschauer vor den Fenstern./ Das Eis verführt, doch die Furcht/ einzubrechen, hält zurück./ Man stolpert, man fällt,/ krachendes, brechendes Eis/ mahnt zur Vorsicht./ Im Ofenrohr balgen sich die Winde,/ Sirocco, Bora und die anderen:/ Leiden und Wonnen des Winters.
Sonntag
15.09.2024
12:00 Uhr
Asamkirche Maria de Victoria
Johann Sebastian Bach, Edmund Angerer, Wolfgang Amadeus Mozart, Giovanni Battista Candotti und Jean-Baptiste Arban
Johann Sebastian Bach übertrug sechzehn Concerti vorwiegend italienischer Komponisten in ein Cembaloarrangement, wohl auch, um den damals neuartigen, von der Abwechslung zwischen Solo und Ripieno geprägten Kompositionsstil zu studieren.
Angerer, ein komponierender Benediktinerpater, wirkte ab 1758 als Chorregent, Organist und Musiklehrer im Stift Fiecht. Er galt einige Jahre als Komponist der Sinphonia Berchtolgadensis, der sogenannten Kindersinfonie. Mittlerweile ist diese Zuschreibung umstritten.
Candotti, ein autodidaktische Musiker, war Kapellmeister an der Kathedrale von Cividale del Friuli bei Udine.
1864, als Arbeau seine inzwischen weltberühmte Schule La grande méthode complète de cornet à pistons et de saxhorn par Arban zum ersten Mal veröffentlichte, war er bereits zum Professor am École Militaire aufgestiegen. 1869 wurde er Professor für cornet à pistons am Conservatoire von Paris. Neben der bereits erwähnten Schule hat er als Komponist einige Paradestücke für Trompete oder Kornett hinterlassen, die allesamt den Ausführenden große Virtuosität abverlangen.
Sonntag
22.09.2024
12:00 Uhr
Asamkirche Maria de Victoria
Johann Sebastian Bach, Franz Liszt und Théodore Dubois
Neben stilistischen Erwägungen ist es vor allem der proportional durchkonstruierte Grundriss, …
… der regelmäßige Aufbau von Perioden von je 24 Takten Umfang mit dem Wechselspiel zwischen Ritornell und Periode, der das Praeludium BWV 546 als eine Komposition der Leipziger Periode Bachs ausweist. Ob die Fuge eine
frühere Arbeit darstellt oder gar von einem Studenten Bachs unter dessen Obhut gefertigt wurde, ist heute Gegenstand von philologischen Diskussionen.
Die Liszt’sche Bearbeitung ist die wörtliche Transkription des Bach’schen Sonatensatzes, ergänzt durch einen achttaktigen Pianissimo-Schluss.
Als zweite Fassung der ersten von insgesamt vier Vertonungen des Ave-Maria-Texts schrieb Liszt 1853 eine für vier Vokalstimmen und Orgel, die, frei umgearbeitet, in den Harmonies poétiques et religieuses publiziert wurde. Liszts Adlatus Alexander Gottschalk erstellte davon mit der ausdrücklichen Billigung des Meisters eine Version für Orgel, die Liszt 1854 in einem Konzert an seinem neuen Piano-orgue, teils Konzertflügel, teils zweimanualiges Pedalharmonium, vortrug.
Dubois‘ Toccata ist dreiteilig angelegt. Der Mittelteil besteht aus einem ruhig fließenden Choral, der von fragmentarischen Einwürfen der Toccata unterbrochen wird.
Sonntag
29.09.2024
12:00 Uhr
Asamkirche Maria de Victoria
Corelli in Rom: Arcangelo Corelli
Spätestens 1675 kam Corelli nach Rom, wo er bald unter dem Beinamen Il Bolognese als einer der führenden Violinisten bekannt wurde.
Rasch suchte und fand er Kontakt zu den einflussreichen Kreisen des römischen Adels, die ihn und seine Kunst zunehmend förderten. Corelli spielte im Orchester der französischen Nationalkirche San Luigi dei Francesi, ab 1682 als Konzertmeister. Auch im Orchester der in Rom lebenden ehemaligen schwedischen Königin Christina musizierte er. Ihr widmete Corelli auch sein erstes gedrucktes Opus, die 12 Kirchensonaten op. 1 (1681).
Diese erfuhren in zahlreichen europäischen Städten Neuauflagen und verschafften Corelli weit über Italien hinaus Ansehen. Nachdem Christina im Jahr 1683 die finanzielle Unterstützung des Papstes verloren hatte, wandte sich Corelli 1684 dem wohlhabenden Kardinal und Kunstmäzen Benedetto Pamphili (1652–1730) zu, dessen Palazzo zu den Zentren des römischen Musiklebens zählte.
Als diese Verbindungen versiegten, fand Corelli Anschluss am Hof von Pietro Ottoboni (1667–1740), dem kunst- und musikbegeisterten Großneffen des damaligen Papstes Alexander VIII. Corellis Concerti grossi setzten den Maßstab für die weitere Entwicklung der Gattung.
Spielstätte
Asamkirche Maria de Victoria
Neubaustraße 11/2
85049 Ingolstadt
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