Erstellt in Zusammenarbeit mit dem BVÖGD
Röteln sind hoch ansteckend. Die Krankheit wird durch Viren ausgelöst. Im Kindesalter verläuft eine Röteln-Infektion meist ohne Komplikationen. Erkrankt jedoch eine schwangere Frau, kann das ungeborene Kind schwere Schäden erleiden. Die Zahl der Erkrankungen ist in Deutschland durch Impfungen stark zurückgegangen.
Von Mensch zu Mensch
Röteln-Viren werden ausschließlich von Mensch zu Mensch übertragen, am häufigsten durch eine sogenannte Tröpfcheninfektion. Dabei können sich die Erreger beim Husten, Niesen oder Sprechen über feinste Speichel-Tröpfchen in der Luft verbreiten und von anderen eingeatmet werden.
Schwangere, die an Röteln erkranken, können die Viren auf das ungeborene Kind übertragen.
Bei Kindern
Nur etwa die Hälfte der Infektionen verläuft mit sichtbaren Krankheitszeichen. Der typische Hautausschlag beginnt im Gesicht und breitet sich schließlich über den ganzen Körper aus. Die kleinen hellroten Flecken verschwinden wieder nach 1 bis 3 Tagen. Oft schwellen die Lymphknoten im Nacken und hinter den Ohren schmerzhaft an. Es können auch erkältungsähnliche Beschwerden, erhöhte Temperatur und Bindehautentzündungen hinzukommen. Nach etwa 1 Woche klingen die Beschwerden meist vollständig ab.
Bei Jugendlichen und Erwachsenen
Hier kann die Krankheit schwerer verlaufen. So können folgende Komplikationen auftreten:
Bei Schwangeren
Gefürchtet ist die sogenannte Röteln-Embryopathie. Hierbei werden die Röteln-Viren von der schwangeren Frau auf ihr ungeborenes Kind übertragen. Dabei können beim Kind schwere Schädigungen am Innenohr, Herz, Auge und seltener an anderen Organen wie Gehirn, Leber oder Milz auftreten.
2 bis 3 Wochen nach der Ansteckung zeigen sich die ersten Beschwerden.
Erkrankte sind 1 Woche vor und bis zu 1 Woche nach dem Auftreten des Ausschlages ansteckend. Kinder, die an einer Röteln-Embryopathie erkrankt sind, können das Virus über die Atemwege und den Urin bis zu einem Alter von einem Jahr in hohen Mengen ausscheiden.
Wer Röteln durchgemacht hat, ist lebenslang geschützt und kann kein zweites Mal erkranken.
Da Röteln hoch ansteckend sind, erkranken die meisten ungeimpften Menschen bereits als Kinder oder Kleinkinder. Im Erwachsenenalter verlaufen die Erkrankungen oft schwerer. Besonders gefährlich ist eine Infektion für ungeborene Kinder, wenn die Schwangere keine schützenden Antikörper hat, beispielsweise durch eine Impfung oder eine durchgemachte Erkrankung.
Impfung
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt eine Impfung gegen Röteln in Kombination mit einer Impfung gegen Masern und Mumps als sogenannte MMR-Impfung.
Es ist wichtig, sowohl Mädchen als auch Jungen zu impfen, um Schwangere vor Röteln zu schützen. Eine Ansteckung kann über jede ungeimpfte Person erfolgen.
Meiden Sie den Kontakt mit Erkrankten, wenn Sie keinen ausreichenden Immunschutz haben.
Das örtliche Gesundheitsamt steht Ihnen für weitere Beratung zur Verfügung. Da Röteln gemeldet werden müssen, liegen dort Informationen zur aktuellen Situation und große Erfahrung im Umgang mit der Krankheit vor.
Weitere (Fach-) Informationen gibt es auch im Internet auf den Seiten des Robert Koch-Institutes (www.rki.de/roeteln).
Weitere Informationen zum Infektionsschutz durch Impfen finden Sie auf den Seiten der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (www.impfen-info.de).