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15.05.2021

550 Jahre Hohe Schule

Breite Beteiligung der Kulturveranstalter gewünscht

Im Wissenschaftsjahr 2022 jährt sich das Gründungsjubiläum der Hohen Schule zu Ingolstadt, der ersten Bayerischen Landesuniversität und der aus ihr hervorgegangenen heutigen Ludwigs-Maximilians-Universität München zum 550. Mal.
Dieses bedeutende Jubiläum wird die Stadt Ingolstadt im kommenden Jahr mit diversen Veranstaltungen begehen und dabei den Bogen von der Vergangenheit bis zur Gegenwart, zum heutigen modernen Wissenschaftsstandort Ingolstadt und dessen Ausrichtung in den Bereichen Digitalisierung und Künstliche Intelligenz spannen.

„Damit das Jahr 2022 ganz im Zeichen der Universitätsgeschichte steht, die ja die Stadtgeschichte vielfältig beeinflusst hat – zu nennen sind hier neben vielen Größen der Geistesgeschichte die Illuminaten, Frankenstein oder Simon Mayr – wäre es schön, wenn viele Kulturveranstalter in Ingolstadt ihre Jahresplanung 2022 auf das Thema Universität abstellen beziehungsweise das Universitätsjubiläum einbeziehen würden“, so Kulturreferent Gabriel Engert.

Ideen für Veranstaltungen zum Jubiläum 2022 können bis Ende Juni im Kulturreferat per E-Mail an kulturreferat@ingolstadt.de eingereicht werden. Alle geplanten Aktivitäten sollen in einer gemeinsamen Broschüre und einem entsprechenden Internetauftritt präsentiert werden. Zudem wird es ein eigenes Logo für das Universitätsjubiläum geben.

Geschichte der Universität:

1472 gründete Herzog Ludwig der Reiche von Bayern-Landshut (1450-1479) die Hohe Schule zu Ingolstadt als erste Landesuniversität, die nach Wiener Vorbild in vier Fakultäten aufgeteilt war: Artisten, Juristen, Mediziner und Theologen. Die Hohe Schule zu Ingolstadt gehörte damit zu den ersten Universitäten im deutschsprachigen Raum. Sie hatte regen Zulauf und war bald ein europäisches Zentrum humanistischer Gelehrsamkeit.
Im 16. Jahrhundert entwickelte sie sich unter dem Theologieprofessor und Gegenreformator Johannes Eck zu einem intellektuellen Mittelpunkt der katholischen Reform und zum Sprachrohr der Zuspitzung des religionspolitischen Konflikts. Im Anschluss prägte der Jesuitenorden ab der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts bis zu seiner Aufhebung im Jahr 1773 die Ausrichtung der Universität. Wichtige aufklärerische Impulse gingen Anfang des 18. Jahrhundert von den Jesuiten aus.
Berühmte Gelehrte wie der Mathematiker und Astronom Peter Apian, der Physiker und Astronom Christoph Scheiner und der Mediziner und Botaniker Leonhart Fuchs wirkten in Ingolstadt.
1800 wurde die Universität Ingolstadt aus Furcht vor den herannahenden französischen Truppen nach Landshut und von dort 1826 nach München verlegt, wo sie als Ludwig-Maximilians-Universität weiterhin besteht.