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26.01.2021

Alternative Antriebsmethoden

Pilotprojekt Nutzfahrzeuge mit Brennstoffzellenantrieb bei INKB

Der Stadtrat stimmte in seiner Dezember-Sitzung der Beschaffung von drei Sonderfahrzeugen mit Brennstoffzellenantrieb für die INKB zu, die vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) gefördert wird.

Im Juli 2020 wurde Ingolstadt im Rahmen der Initiative „HyLand – Wasserstoffregionen in Deutschland“ des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) mit dem Antrag „IN2H2 – Wasserstoffkonzept Ingolstadt“ als Gewinner in der Kategorie HyExperts ausgezeichnet und erhält 300.000 Euro Förderung, um u.a. mit Unterstützung eines externen Projektberaters auf dieser Grundlage ein Feinkonzept zu erstellen. Ziel des IN2H2-Projekts ist es, die Fahrzeugflotten kommunaler Unternehmen auf die emissionsarme Antriebsmethode mit Wasserstoff und Brennstoffzellen umzurüsten und mit einer lokalen Wasserstoffproduktion eine nachhaltige Wertschöpfungskette in Ingolstadt aufzubauen. Zudem soll das Projekt als Modellregion Vorreiter für andere Regionen und Städte sein.

Nun sind weitere Förderungen im Gespräch, wonach die Anschaffung von Abfallsammelfahrzeugen und Kehrfahrzeugen mit Brennstoffzellenantrieb gefördert wird. Sofern die Fahrzeuge ausschließlich für hoheitliche Aufgaben eingesetzt werden, wird hierbei eine Förderquote von bis zu 90 Prozent der Investitionsmehrkosten in Aussicht gestellt. Deshalb wurden Anträge für drei Fahrzeuge – eine Kehrmaschine und zwei Abfallsammelfahrzeuge – gestellt. Die Anschaffung dieser drei Nutzfahrzeuge würde das Ingolstädter Wasserstoffprojekt „IN2H2“ mit Leben füllen und einen nicht unwesentlichen Beitrag im Rahmen der Nachhaltigkeitsagenda der Stadt leisten: „Stichwort CO2-neutrale Daseinsvorsorge“.
Die Gesamtkosten für diese drei Fahrzeuge mit Brennstoffzellentechnologie betragen rund drei Millionen Euro. In Art und Ausstattungsmerkmalen vergleichbare drei Fahrzeuge mit konventionellem Dieselantrieb werden mit etwa 780.000 Euro veranschlagt. Die förderfähigen Investitionsmehrkosten betragen demnach über zwei Millionen Euro. Hinsichtlich der laufenden Betriebskosten liegen noch keine Erfahrungswerte bezüglich der Folgekosten vor. Nach Herstellerangaben sind die Betriebskosten für den Wasserstoff mit den Betriebskosten für den Dieseltreibstoff vergleichbar.
Unter der Voraussetzung, dass alle drei Fahrzeuge beschafft werden, davon zwei ein konventionelles Dieselfahrzeug ersetzen und die Produktion des verwendeten Wasserstoffs CO2 neutral erfolgt, können rund 17.500 Liter Diesel pro Jahr eingespart werden (entspricht ca. 46.375 kg CO2).

Sobald eine Förderzusage vorliegt und die Beschaffung ohne Verzug erfolgt, wird mit einer Lieferung der Fahrzeuge im ersten Halbjahr 2022 gerechnet.
Ingolstadt verfügt bereits über eine Pkw-Tankstelle für Wasserstoff in der Manchinger Straße. Diese Tankstelle kann auch für die beantragten Lkw-Fahrzeuge genutzt werden.

Unabhängig von der Antragstellung werden in den nächsten Wochen im Rahmen des IN2H2-Projekts Messfahrten an einem Müllfahrzeug im regulären Sammelbetrieb, an einem Müllfahrzeug im Sonderbetrieb sowie an einer Lkw-Kehrmaschine zur Erstellung entsprechender Leistungsprofile durchgeführt. Auf Basis dieser Leistungsprofile erfolgt die finale Konzipierung der Fahrzeuge für die Auslegung der Tank- und Brennstoffzellengröße. Die Kosten der Messfahrten werden vom geförderten HyLand-Projekt „IN2H2“ übernommen.