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20.11.2022

Dialog der Religionen

Treffen von Bürgermeisterin und Integrationsbeauftragter mit Glaubensgemeinschaften

Anfang November fand wieder der Dialog der Religionen in Ingolstadt statt. Insgesamt nahmen 21 Vertreterinnen und Vertreter zahlreicher Ingolstädter Kirchen- und Moscheegemeinden sowie der Alevitischen Gemeinde teil. Nach längerer Corona bedingter Pause konnte das Treffen wieder in Präsenz im Orbansaal stattfinden.

Bürgermeisterin Dr. Dorothea Deneke-Stoll bedankte sich für das große Engagement, das gute Miteinander und für den gegenseitigen und regelmäßigen Austausch aller Beteiligten. Sie ging auch auf die langjährige Tradition dieses Dialogs ein und würdigte das große Engagement und die Bedeutung des interreligiösen Austausches. „Es ist ein sehr gutes Zeichen für das gute Miteinander in unserer Stadt und für die Bedeutung dieses Dialogabends, dass dieser Einladung praktisch sämtliche Vertreterinnen und Vertreter aller Moscheegemeinden, der Alevitischen Gemeinde und zahlreicher Kirchengemeinden gefolgt sind.“

Die Integrationsbeauftragte Ingrid Gumplinger berichtete über die erreichten Ziele und Projekte im vergangenen Jahr. Besonders hervorzuheben waren hier die Gesprächsabende und Moscheebesichtigungen im Rahmen der Veranstaltungsreihe Begegnung der Religionen, die sich großer Beliebtheit erfreuen. Im Rahmen der Interkulturellen Woche 2022 fand ein interreligiöses Friedensgebet in der Kirche St. Pius unter Beteiligung von Pfarrer Geistbeck (katholisch), Pfarrer Dr. Linn (evangelisch) und von Imam Catic (bosnische Moscheegemeinde) statt. Diese interreligiösen Gebete sind ebenfalls ein Zeichen gegenseitigen Respekts und der verbindenden Elemente von Menschen unterschiedlicher Religionsgemeinschaften.

Der im letzten Jahr geäußerte Wunsch nach einem Frauenschwimmtag konnte ebenfalls erfüllt werden. So fanden bereits 2022 drei Frauenschwimmtage im Hallenbad Süd-West statt. An den drei Terminen nahmen insgesamt über 200 Frauen teil. Weitere Termine für 2022 und für das kommende Jahr sind bereits fest vereinbart.
Im Anschluss an Vorstellungsrunde konnten die Vertreter/-innen der Gemeinden ihre Wünsche und Anregungen vorbringen.
Die muslimische Seelsorge ist nach wie vor ein großes Thema in unserer Stadt. Mit Unterstützung der Integrationsbeauftragten und des Goethe-Instituts konnte eine Ausbildung ehrenamtlicher Seelsorgerinnen und Seelsorger auf den Weg gebracht werden. Um die Nachhaltigkeit insbesondere dieses Projekts zu gewährleisten, haben Personen aus unterschiedlichen Moscheegemeinden einen Verein gegründet, der sich unter anderem um die nachhaltige Umsetzung der muslimischen Seelsorge in Ingolstadt bemüht. Der Verein mit dem Namen ISA e.V. (Islamische Sozialarbeit Ingolstadt e.V.) wird in Kürze in das Vereinsregister eingetragen. Im Rahmen des gesamten Themas der Seelsorge wurde auch die Telefonseelsorge für Muslime angesprochen.

Ein weiterer Wunsch war ein Gebetsraum in der Innenstadt, der bereits in der Vergangenheit geäußert wurde, bislang jedoch noch nicht umgesetzt wurde. Darüber hinaus wurden interreligiöse Veranstaltungen bzw. Gebete in Schulen thematisiert, zu den Themen Nächstenliebe, Toleranz, Frieden oder Gerechtigkeit, die von Seiten der Religionslehrer und Religionslehrerinnen angeboten werden. Zu diesen Veranstaltungen bzw. zu dem Konzept dieser Veranstaltungen ergab sich eine intensive Diskussion. Es wurde angeregt, eine allgemeinere Begrifflichkeit für die Einladung zu finden, um nicht den Eindruck zu erwecken, es handle sich in erster Linie um eine christlich geprägte Veranstaltung. Die Diskussion zeigte, wie wichtig es ist, sorgsam auf die Wortwahl in der Kommunikation bzw. auf die Verwendung entsprechender Begrifflichkeiten zu achten, um die gegenseitige Wertschätzung zu verdeutlichen und Missverständnisse zu vermeiden, so Gumplinger.

Ein abschließender Wortbeitrag machte deutlich, dass es zwischen den unterschiedlichen Religionen viele Gemeinsamkeiten gibt, aber auch Unterschiede insbesondere in den unterschiedlichen Ritualen, die es zu achten und zu respektieren gilt. Die Bibel stellt jedoch für alle eine verbindende Grundlage des guten Miteinanders dar.
Einig war man sich, dass der regelmäßige Austausch in dieser Runde für das gute Miteinander unterschiedlicher Religionsgemeinschaften in unserer Stadt sehr wichtig ist.