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Erinnerungstafel Banater Schwaben

Gedenken an rund 400.000 Flüchtlinge

Vergangene Woche wurde die Erinnerungstafel Banater Schwaben am nördlichen Donauufer, unmittelbar neben der Fußgängerunterführung in Richtung Theater eingeweiht.
Oberbürgermeister Dr. Christian Lösel enthüllte zusammen mit der Landsmannschaft der Banater Schwaben, dem Künstler Klaus Goth und Kulturreferent Gabriel Engert die Tafel zur Erinnerung an die rund 400.000 Siedler, die im 18. und 19. Jahrhundert aus wirtschaftlichen Gründen flüchteten. Anwesend waren zudem die Jurymitglieder des vorausgegangenen Kunstwettbewerbs sowie die Mitglieder des Kultur- und Schulausschusses und Vertreter der Ingolstädter Landmannschaft der Banater Schwaben.
Der Standort für das Kunstwerk liegt am nördlichen Donauufer nahe Tunnel zur Altstadt, wo einst die sogenannten „Ulmer Schachteln“ zum Zwischenaufenthalt auf ihrer Reise ins Banat anlegten. Die Siedler gründeten im Banat schachbrettartige Kolonistendörfer. Aufgrund von Kriegs- und Nachkriegsereignissen flüchtete ein Teil der Banater Schwaben im Jahr 1944 nach Deutschland und Österreich. Die anderen Mitglieder wurden zur Zwangsarbeit in die Sowjetunion verschleppt. Da die verbliebenen Deutschen im Kommunismus keine Zukunftsperspektive sahen, setzte 1970 eine weitere Aussiedlungswelle ein, die 1990 ihren Höhepunkt erreichte. Die Banater waren Pfälzer, Franken, Bayern und Lothringer. Bis heute leben in der Region Ingolstadt rund 15.000 Banater Schwaben.
Der Künstler Klaus Goth ist seit 1980 freiberuflich als Bildhauer tätig. Ein weiteres Kunstwerk von ihm in Ingolstadt ist der Gedenkstein Fronte Rechberg.