Seiteninhalt
01.07.2022

Ingolstadt feiert 550 Jahre Wissenschaft

OB wirbt für Idee eines Gesundheitscampus Ingolstadt plus

Am Vorabend des ersten Wissenschafts­kongresses hat die Stadt Ingolstadt mit einem Empfang die Gründung der ersten Bayerischen Landesuniversität 1472 gefeiert. Auch wenn diese im Jahr 1800 die Stadt verlassen hat und heute als Ludwig-Maximilians-Universität in München fortbesteht, ist die Wissenschaft längst wieder nach Ingolstadt zurückgekehrt. Ende der 1980er Jahre wurde die Stadt wieder Hochschulstandort und ist mit Katholischer Universität Eichstätt-Ingolstadt und der Technischen Hochschule Heimat zweier renommierter Einrichtungen. „Darauf sind wir stolz, THI und KU haben Ingolstadt wieder zu einem aufstrebenden Zentrum für Wissenschaft und Innovation gemacht“, so Oberbürgermeister Dr. Christian Scharpf in seiner Rede.

Die beiden Hochschulen seien eine unschätzbare Ressource und Nährboden für innovative Ideen. „Transformation und Innovation, Wissenschaft und Forschung – das sind unsere Schlüssel für die Zukunft“, betonte der Oberbürgermeister. Wichtige Leitthemen für die Arbeitsplätze, „nicht nur für die bestehenden, sondern gerade auch für neue, zukunftsfähige Arbeitsplätze in unserer Stadt.“

Konkret nannte er die Erforschung und Entwicklung des autonomen Fahrens und unbemannten Fliegens an der THI im Rahmen des Mobilitätsknotens im KI-Netz des Freistaat Bayern. Ebenso wie das Hightech-Areal IN-Campus, das Testfeld „Erste Meile“, das brigkAIR und die Urban Air Mobility-Initiative. Viele Projekte im Bereich Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz würden in Ingolstadt erforscht, Antworten auf ethische Fragen erarbeitet die KU, die absehbar einen zweiten Standort im Gebäude der ehemaligen Hohen Schule beziehen wird.

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder unterstrich die Bedeutung der Wissenschaft für den Freistaat: „Forschung ist die Zukunft der Wissenschaft und Wirtschaft. Sie fördert Freiheit und Internationalität. Wir glauben an die Chancen: Darum investieren wir mit der Hightech Agenda rund 3,5 Mrd. Euro in die Felder der Zukunft. Ingolstadt ist dabei ein starker Partner.“

Um Unterstützung des Ministerpräsidenten warb Oberbürgermeister Dr. Scharpf für die Idee eines „Gesundheitscampus Ingolstadt Plus“, bei dem Hochschulen, Klinikum, Krankenhäuser und das Berufsbildungszentrum Gesundheit eine akademische Ausbildung in Gesundheitsberufen anbieten wollen und so dem Fachkräftemangel in Ingolstadt und Oberbayern entgegenwirken wollen. Bereits ab dem Wintersemester 2023/24 wolle man starten und das Angebot schrittweise auf 1.500 Studierende ausbauen. Auch bei der Ausbildung von Medizinern am Klinikum wolle man gemeinsam vorankommen.

Künstliche Intelligenz spielte bei der musikalischen Begleitung des Empfangs eine Rolle, in einem weltweit einzigartigen Projekt. Noten des Komponisten Petrus Tritonius, der Ende des 15. Jahrhunderts in Ingolstadt studierte, dienten als Vorlage für drei neue Stücke, die von Künstlicher Intelligenz komponiert wurden. Aufgeführt wurden sie von einem selbstspielenden Flügel. Das erste Lied noch ohne menschliche Begleitung, die weiteren Stücke dann gemeinsam mit dem Georgischen Kammerorchester Ingolstadt vorgetragen. Das ars.electronica Futurelab aus Linz hat dieses Projekt mit dem GKO eindrucksvoll umgesetzt.

Dem Wissenschaftsempfang schließt sich am Donnerstag und Freitag der erste Wissenschaftskongress WIKOIN an, bei dem hochkarätige Gäste über Künstliche Intelligenz in verschiedenen Lebensbereichen und ihre Auswirkungen diskutieren.

Die Rede im Wortlaut: