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12.07.2022

Frauen verdienen mehr! Wo? Wie?

Gleichstellungsstelle und Initiative „Money, Money, Money“ bieten Coachings in einem World-Café

Am Dienstag 12. Juli, um 18 Uhr haben Frauen die Möglichkeit sich in einem zwanglosen Ambiente professionelle Tipps und Ratschläge zum Thema „Frauen verdienen mehr! Wo? Wie?“ zu bekommen. Den Rahmen bietet ein sogenanntes World-Café, bei dem an verschiedenen Tischen Expertinnen den Besucherinnen thematisch gebündelt Kurz-Coachings anbieten. Jede Teilnehmerin hat die Möglichkeit rotierend an vier verschiedenen Kurz-Coachings teilzunehmen. Das World-Café findet im Café im Neuen Rathaus, MittenDrIn statt.

Barbara Deimel, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt und Initiatorin des Projekts „Money, Money, Money – Frauen verdienen mehr!“ hat fünf Profis für die Kurz-Coachings in das Café im Neuen Rathaus, MittenDrIn, eingeladen. Sie erklärt: „Frauen haben heute grundsätzlich beruflich und familiär viele Möglichkeiten. Wir wollen Frauen bestärken, ihren eigenen, unabhängigen Weg zu finden. Manchmal hindern alte Glaubenssätze oder Rollenbilder eine wirklich freie Entfaltung. Ich freue mich sehr, im World-Café gemeinsam mit Fachfrauen und einem Fachmann den Teilnehmerinnen neue Überlegungen aufzuzeigen und sie zu bestärken, ihre Potentiale – auch die finanziellen – zu entfalten.“

An den einzelnen Tischen wird folgendes thematisch angeboten:

Meine Beziehung zu Geld – die eigene Finanzbiografie

Beate Biskup, Coach und Trainerin, will mit Frauen die eigene Einstellung zu Geld beleuchten. „Frauen leisten unheimlich viel im Berufsleben. Eine positive Einstellung zu Geld und zum Wert meiner Arbeit spiegelt sich im Gehalt wieder“, so Beate Biskup.

Meine Stärken und Kompetenzen

Ilka Graswald, Systemische Therapeutin, Coach und Familienberaterin bestärkt darin, wie Frauen mit all Ihren Erfahrungen, Stärken und Kompetenzen die Welt bereichern können und dabei selbst glücklich sind. „Es ist an der Zeit, dass wir Frauen uns unterstützen, wir unser volles Potential leben und vor allem uns selbst gegenüber mutig genug sind, aus unseren Schatten zu treten. Wir haben so viel zu geben, was die Welt so dringend braucht!" unterstreicht sie.

Von der Bewerbung bis zum Vorstellungsgespräch

Nadine Seipelt, Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt der Agentur für Arbeit Ingolstadt, will Frauen bestärken, sich professionell zu bewerben und Marketing in eigener Sache zu betreiben. Sie findet: „Selbstreflexion, professionelle Unterlagen sowie eine selbstbewusste Eigenvermarktung sind Bestandteil einer individuellen Bewerbungsstrategie und nach wie vor das A und O für einen erfolgreichen Bewerbungsprozess“.

Gehaltsperspektiven – Frauen verdienen mehr durch Bildung

Inge Ziegler und Florian Schönach, Berufsberatung der Agentur für Arbeit Ingolstadt, plädieren für Weiterbildung, denn diese hat einen positiven Einfluss auf die berufliche Karriere. „Bildung verbessert die eigene Position auf dem Arbeitsmarkt. Ein beruflicher Aufstieg bedeutet meist eine finanzielle Verbesserung. Eine Weiterbildung erleichtert zudem einen beruflichen Wiedereinstieg nach einer Eltern- oder Pflegezeit“, legen sie dar.

Da die Plätze begrenzt sind, wird um Anmeldung bis zum 11. Juli gebeten: gleichstellungsstelle@ingolstadt.de. Die Teilnahme ist kostenfrei. Die Veranstaltung ist rollstuhlgerecht erreichbar.

Trotz Gleichberechtigung verdienen Frauen in Deutschland weniger als Männer. Bei 18 Prozent liegt die zuletzt ermittelte Lohnlücke, der sogenannte unbereinigte Gender Pay Gap. Dabei zeigen sich große regionale Unterschiede. In Ingolstadt fällt diese Lücke mit einem Gender Pay Gap von 36 Prozent besonders groß aus. Dieser Wert bedeutet: In Ingolstadt hat eine Frau im Durchschnitt jeden Monat 1.848 Euro brutto weniger auf dem Lohnkonto als ein Mann. Auf ein fiktives Erwerbsleben von 45 Jahren hochgerechnet bedeutet das eine Summe von knapp einer Million Euro weniger auf dem Konto der Frauen. Hier noch gar nicht eingerechnet, dass sich das Einkommensdefizit auch deutlich auf die Rente auswirken wird.

In der Initiative „Money, Money, Money – Frauen verdienen mehr“ haben sich die Prof. Dr. jur. Michaela Regler, Professorin und Frauenbeauftragte der Technischen Hochschule, Ira Schmalbrock von Pro Beschäftigung e.V., Max Mayer von der Wirtschaftsförderung Ingolstadt, Astrid von Perponcher vom Unternehmerinnenforum und Barbara Deimel von der Gleichstellungsstelle zusammen gefunden. Gemeinsam wollen sie deutlich machen, dass die Verdienstmöglichkeiten für Frauen in Ingolstadt verbessert werden müssen. Vor allem wollen sie Einkommensbarrieren für Frauen aufdecken und Entwicklungen anstoßen, die den gewaltigen Gender Pay Gap in Ingolstadt künftig reduzieren sollen.