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13.11.2022

„Landmarks“ – visuelle Stadtentwicklung

Hauswände der GWG werden zu riesigen Leinwänden

Das bisher unter dem Namen „Grand Schmierage“ bekannte Graffiti-Event fand im vergangenen Jahr – coronabedingt – nicht wie sonst an einem festen Ort, sondern verteilt über das gesamte Stadtgebiet statt. Graffitikünstler gestalteten verschiedene Fassaden und Gebäude, darunter auch die Giebelseite eines der Wohngebäude der Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft Ingolstadt (GWG) an der Keplerstraße („Goldener Schwan“).
In diesem Zusammenhang entstand die Idee, dieses kreative Konzept noch weiter auszubauen und mittels künstlerische Wandgestaltung die visuelle Stadtentwicklung zu fördern.

Als „Landmarks“ werden Gebäude oder Orte bezeichnet, die leicht zu erkennen sind, insbesondere solche, die visuell für die eigene Standortbestimmung im öffentlichen Raum genutzt werden können. Genau an diesem Punkt will das Projekt „Landmarks“ ansetzen und durch eine qualitativ hochwertige und auf die jeweilige Wand sowie den jeweiligen Standort speziell abgestimmte Gestaltung aktiv die Wahrnehmung der Stadt positiv verändern. International renommierte Künstler werden künftig jedes Jahr mehrere große Wände und Fassaden in farbenfrohe Kunstwerke verwandelt.

Organisiert wird das Projekt vom Stadtjugendring Ingolstadt in Kooperation mit dem Kulturreferat. Die GWG stellt mittels der Hauswände sozusagen die „Leinwände“ für die Kunstwerke zur Verfügung. Die künstlerische Leitung übernehmen der lokale Künstler Daniel Lange (Malun) und der Münchner Künstler Rafael Gerlach (SatOne).

Die Vision ist es, mit großformatigen Wandbildern neue visuelle Wegmarken zur Identitätsbildung eines Stadtbildes zu gestalten. Das Ziel dabei ist es, jedes Viertel individuell zu betrachten, den Bewohnern durch die Gemälde ihr eigenes Erkennungsmerkmal zu verleihen und somit deren Besonderheit hervorzuheben.

Im Laufe des Jahres sind vier im wahrsten Sinne des Wortes großartige Kunstwerke entstanden. Der Startschuss für das Projekt fiel mit der ersten Wand an der Niemeser Straße. Fünf Tage und rund 100 Spraydosen benötigte der französische Künstler Shane, um die dreistöckige Hausfassade im Nordosten in das Kunstwerk „Blue Vibes“ zu verwandeln. Es folgten zwei Fassaden im Süden, entlang der Münchener Straße: Akut aus Berlin setzte mit seinem fotorealistischen Werk „Escape from old ideas“ ein Zeichen; der Spanier Sebas Velasco zeichnete auf beeindruckende Weise das Porträt einer Ingolstädterin und nannte es „Wir werden sehen“. Das Finale setzte SatOne mit seinem abstrakten Kunstwerk „landmarks“ im Norden an der Richard-Wagner-Straße.