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28.11.2022

Dialog auf Augenhöhe

Neue Sonderausstellung im Fleißer-Haus mit Werken von Knut Schnurer

„Marieluise Fleißer (1901-1974) und Knut Schnurer (1920-2007): Dialog auf Augenhöhe“ – so lautet der Titel der neuen Sonderausstellung im Fleißer-Haus in Ingolstadt. Sie entstand in Zusammenarbeit des Marieluise-Fleißer-Archivs und -Hauses mit der Marieluise-Fleißer-Gesellschaft und ist von Dienstag, 29. November, bis 26. März zu sehen.

Eine verwitwete Literatin und ein Maler mit Familie teilen – so zeigt es die Korrespondenz – Freuden, Erfolge, Sorgen und Nöte. Die Begegnung findet nicht nur auf freundschaftlicher Basis, sondern auch auf künstlerischem Niveau statt. Die Literatin fühlte sich von Schnurer und seiner Familie angenommen und verstanden, teilte sich ihm privat und im Schaffensprozess gerne mit.

Obwohl die Fleißer (1901-1974) eine Generation älter ist als Knut Schnurer (1920-2007) und bereits vor dem Krieg literarisch anerkannt war, kommt es nach 1945 zu einer bemerkenswerten Korrespondenz zwischen beiden. Diese bezieht sich nicht nur auf den Austausch von Briefen und Postkarten zu den Geburtstagen, sondern erreicht sichtbar auch die Ebene der künstlerischen Arbeit. Besonders deutlich wird dies in den Tuschezeichnungen, die Knut Schnurer zu Fleißers Komödie „Pioniere in Ingolstadt“ im Jahr 1968 anfertigte. Von diesen wurden damals zehn Beispiele im Donaukurier abgedruckt, zusammen mit dem Gesamttext des Dramas. Die Ingolstädter konnten also zum ersten Mal diesen Text lesen, verlebendigt durch die markanten Zeichnungen Schnurers.

Inzwischen beherbergt das Zentrum Stadtgeschichte Ingolstadt alle bekannten Zeichnungen Schnurers zu den Pionieren, über dreißig an der Zahl. Diese sind etwa zur Hälfte im Original, dazu alle auch digital, in der Ausstellung zu sehen, stets mit Textbezug zum Drama.

Knut Schnurer beschäftigte sich aber auch mit anderen Werken Fleißers und kommentierte diese künstlerisch. Dies wird am Beispiel des kritischen Volksstücks „Der starke Stamm“ und der Erzählung „Das Pferd und die Jungfer“ in der Ausstellung gezeigt.

Die Seelenverwandtschaft der „lieben Fleißerin“ und der „lieben Schnurers“ sowie das gemeinsame künstlerische Oeuvre – Text und Zeichnung – bilden die Grundlage der Schau.

Zentrum Stadtgeschichte/Marieluise-Fleißer-Haus
Kupferstraße 18
85049 Ingolstadt
Tel.: 0841 305-1832
Mail: stadtmuseum@ingolstadt.de oder fleisserhaus@ingolstadt.de
https://zentrumstadtgeschichte-ingolstadt.de

Öffnungszeiten:
Mo geschlossen
Di-Fr 9-12 Uhr
Sa und So 10-16 Uhr

Eintritt: 3 Euro, ermäßigt 1,50 Euro
Kinder bis 17 Jahre frei