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03.01.2023

Tumorerkrankungen schneller erkennen

In der Region einzigartige technische Ausstattung

Erkrankungen des Bauchraums können am Klinikum Ingolstadt jetzt noch genauer und patientenschonender als bisher diagnostiziert werden. Mit der neuen Röntgenanlage der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie, Diabetologie und Hämatologie-Onkologie können bereits kleinste Veränderungen an den Organen dank dreidimensionaler Bildgebung festgestellt werden. „Vor allem bei bösartigen Erkrankungen wie Tumoren ist eine frühe und genaue Diagnose wichtig“, betont Prof. Josef Menzel, Direktor der Klinik. „Mit der neuen Anlage erkennen wir bereits kleinste Veränderungen an der Bauchspeicheldrüse, der Speiseröhre oder im Magen-Darm-Trakt und können diese frühzeitig behandeln. Dadurch gewinnen wir Zeit für die Patientinnen und Patienten. Dies erhöht bei vielen Krebsarten wie Darmkrebs, Speiseröhrenkrebs oder Bauchspeicheldrüsenkrebs die Heilungschancen.“ Aber auch gutartige Erkrankungen können mit der neuen Röntgenanlage am Klinikum Ingolstadt diagnostiziert und behandelt werden. Mit dem kombinierten Einsatz der Endoskopie und dieser Anlage lassen sich Erkrankungen der Gallenwege, der Bauchspeicheldrüse oder auch der Speiseröhre diagnostizieren und behandeln. Engstellen in der Speiseröhre, den Gallenwegen oder der Bauchspeicheldrüse können dabei überbrückt werden, Steine in den Gallenwegen oder der Bauchspeicheldrüse lassen sich in dieser kombinierten Technik lokalisieren und entfernen. Auch die Drainage großer Zysten der Bauchspeicheldrüse ist durch gleichzeitige Anwendung von Ultraschall, Endoskopie und dieser Röntgenanlage möglich.

„Die Vorteile der Anlage für unsere Patientinnen und Patienten liegen auf der Hand – und alle Patientinnen und Patienten, die zu uns kommen, werden mit der bestmöglichen Technik untersucht und behandelt“, betont Dr. Andreas Tiete, Geschäftsführer Medizin, Pflege und Informationstechnologie sowie Ärztlicher Direktor am Klinikum Ingolstadt. „Eine technisch sehr hochwertige Investition wie dieses Röntgengerät hat ihren Preis. Die Kosten von 630.000 Euro sind gut investiert. Pro Jahr werden mit der neuen ERCP-Röntgenanlage voraussichtlich rund 400 bis 600 Patientinnen und Patienten behandelt, erklärt Jochen Bocklet, Geschäftsführer Finanzen, Infrastruktur, Personal und Berufsbildungszentrum Gesundheit am Klinikum.

Die Abkürzung ERCP steht für endoskopische retrograde Cholangiopankreatikographie, eine spezielle radiologische Untersuchung von Galle und Bauchspeicheldrüse. In der Region ist das Klinikum Ingolstadt mit dieser Ausstattung einzigartig: „Nicht einmal alle Universitätskliniken sind mit Geräten dieser Qualität ausgestattet“, ergänzt Menzel.

Konventionelle Röntgenuntersuchungen werden aus einer einzigen Perspektive durchgeführt und die untersuchten Körperregionen auf der Röntgenaufnahme zweidimensional abgebildet. „Dank des C-Bogen-Systems ist bei dem neuen Gerät dagegen eine Rotations-Bildgebung mit 3D-Rekonstruktion möglich. Der Bogen dreht sich dabei um den Patienten herum“, erklärt Menzel. „Dadurch ist die Erfassung kompliziertester anatomischer Strukturen möglich.“ Aus der Gesamtaufnahme kann sich der Arzt nach der Untersuchung einzelne Ausschnitte auswählen und diese am Monitor um die eigene Achse drehen, um Veränderungen in verschiedenen Ebenen und von verschiedenen Perspektiven darzustellen und zu analysieren. Strahlungsärmer bei besserer Bildqualität Einen weiteren entscheidenden Vorteil besitzt die neue Anlage: Trotz der verbesserten Bildqualität und der Rotationsbildgebung ist die Anlage mit den modernsten Techniken zur Strahleneinsparung ausgestattet, Patientinnen und Patienten und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden somit deutlich weniger belastet als bei herkömmlichen Röntgenanlagen.