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18.03.2021

„Mind the Gap!“ wird verlängert

Kunstinstallationen im MKK körperlich erfahren

Bis zum 6. Juni soll sie noch zu sehen sein, die Ausstellung „Mind the Gap!“ im Museum für Konkrete Kunst.

Zu sehen war sie seit Anfang September, doch gerade mal zwei Monate konnten Kunstinteressierte die Werke der Gruppenausstellung erleben. Dann kam der Lockdown und die Türen blieben geschlossen. Das Online-Magazin zur Ausstellung tröstet ein wenig darüber hinweg. Dort gibt es Eindrücke zu den Künstlern/-innen und ihrem Schaffen mit Blicken hinter die Kulisse. Doch „Mind the Gap!“ kann vor allem eines: Räume erfahrbar machen. Die zwölf Künstler/-innen haben nämlich ortsspezifische Installationen entworfen, die die Besonderheiten der ehemaligen Donaukaserne hervorheben.

Kunstwerke wie die knallbunten Plastikinstallationen von Annegret Bleisteiner, die in den Museumstoiletten zu Reizüberflutungen führen, die Wandarbeiten Jan van der Ploegs, die Innen- und Außenraum verbinden oder die stille, aber raumgreifende Bänderarbeit von Markus Krug, welche die „Gap“, die Lücke, zwischen den Ausstellungsräumen betonen, rücken die Leerstellen des Museums in den Fokus.
Esther Stocker, Marleen Sleeuwits und Vanessa Henn kreieren unterdessen Welten, die ihrer eigenen ästhetischen Logik folgen und dabei die Eigenheit des Raums poetisch oder gar dekonstruktiv aufgreifen.
Begegnungsräume zu erforschen, ist gerade in Zeiten von und nach Corona ein Feld, das erneut erforscht werden kann. Erika Hocks Vorhangarbeiten sind Treffpunkt und Raum für eigene Gedanken zugleich, während Katharina Hinsbergs „Feldern“ erst nach und nach durch die Publikumsbeteiligung entsteht. Die Bodenarbeit bestehend aus 144 Personenwaagen von Jacob Dahlgren bietet den Besuchern/-innen ein individuelles Kunstwerk, je nachdem, wie sie es benutzen. Marco Casentini und Thomas Trum inszenieren hingegen eine Einzelausstellung von Zeichnungen und Gemälden, jeweils innerhalb eines von ihnen eigens erdachten Ausstellungsraums, der die Farbe dem „White Cube“ eindeutig vorzieht. Karim Noureldins über 13 Meter langer Teppich bringt letzlich die langgezogene Ausstellungsfläche erst richtig zum Vorschein.
Die Installationen der Ausstellung changieren zwischen Konkreter Kunst und Design, den beiden Sammlungsschwerpunkten des Museums. Dadurch dass die Räume mehr erlebt als betrachtet werden, erklären sich die Prinzipien und grundlegenden Ideen auf subtile Weise und lassen ihren Gästen die Freiheit wahrzunehmen statt nachzuvollziehen.

Die Kunstinstallationen der Ausstellung „Mind the Gap!“ möchten körperlich erfahren werden – ein Erlebnis, das den Besuchern/-innen dank der Verlängerung noch bis zum 6. Juni möglich ist.