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Artenschutz im Wohngebiet

Animal Aided Design und Grüne Fuge

Neben den sozialen Verpflichtungen, den ökonomischen Erfordernissen und dem baukulturellen Auftrag ist für die Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft Ingolstadt (GWG) die Zielsetzung der ökologischen Nachhaltigkeit und des Artenschutzes ein wichtiges Thema. Hierzu setzt die Gesellschaft seit Jahren verschiedenste Maßnahmen zum Erhalt der Biodiversität um.
Aktuell steht ein neues zukunftsträchtiges Projekt, in Zusammenarbeit mit der Universität Kassel und der Technischen Hochschule München, in den Startlöchern: Das so genannte Animal-Aided-Design (AAD). Hierbei geht es darum, die Bedürfnisse von Wildtieren in die städtebauliche und landschaftsarchitektonische Objektplanung zu integrieren. Am Neubauprojekt der GWG an der Stargarder Straße wird derzeit ein erstes Pilotprojekt zu diesem Thema erarbeitet.
Doch auch im Bestand setzt das Unternehmen verschiedene Maßnahmen zum Schutz und Erhalt von Wildtieren um. Die so genannte „Grüne Fuge“ im Wohngebiet an der Peisserstraße ist ein weiterer Schritt zur Umsetzung der Biodiversitätsstrategie in Ingolstadt.
Der verbliebene Freiraum zwischen den Bestands- und Neubauten ist ein entscheidender Korridor zwischen den Auwaldresten am Pommernweg, der Schinderschütt und den Donauauen. Hier entsteht ein neuer, geschützter Lebensraum für Wildtiere: Kleintiere wie der Igel können wandern, Vögel brüten und Fledermäuse jagen. Ein Großteil der Freianlagen wurde vergangenen Herbst als Blumenwiese angesät. In den letzten Wochen wurden zusätzlich sogenannte Benjeshecken angelegt. Hier können und sollen sich heimische Gehölze wie beispielsweise Weißdorn, Schlehe, Hasel, Liguster oder Schneeball entwickeln, deren Samen durch Vögel eingetragen wurden. Die Hecken bieten vielen Tieren Schutz und Brutstätten.
Des Weiteren wurden einige Prototypen von Igelburgen gebaut. Diese sollen als Überwinterungsquartiere und Zufluchtsstätten für Igelmütter und deren Nachwuchs dienen. Die Totholzstapel dieser „Burgen“ stellen zudem Lebensstätten für Insekten und gefährdete totholzbewohnende Pilzarten dar. Darüber hinaus sind verschiedene Substrathaufen aus Sand und Kies für bodenbrütende Wildbienenarten, Lehmkuhlen mit Baumaterial für Mehlschwalben und kleine Schalen aus Ortbeton als Vogel- und Igeltränken geplant. Innerhalb der neu angelegten Flächen entsteht ein Verbindungsweg für die Bewohner zwischen Bestands- und Neubauten.
Neben ihrem sehr umfangreichen Neubauprogramm sorgt die Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft mit Hilfe dieser Maßnahmen für einen „grünen Ausgleich“ und trägt dazu bei, dass die Artenvielfalt in unserer Stadt erhalten bleibt und nebenbei direkt im Wohnquartiere erlebbar ist.