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Besondere Verdienste um die Städtepartnerschaften

Annie Duval, Jim Cooper und Robert Main wurden ausgezeichnet

Die Stadt Ingolstadt hat in diesem Jahr erstmals die Kaspar-Castner-Medaille verliehen – für besondere Verdienste um Städtepartnerschaften und internationale Beziehungen. Im Rahmen eines Empfangs im Historischen Sitzungssaal des Alten Rathauses erhielten Annie Duval aus Grasse sowie James Cooper und Robert Main aus Kirkcaldy diese neue Auszeichnung. Zu beiden Partnerstädte unterhält die Stadt Ingolstadt – neben Carrara – die längsten städtepartnerschaftlichen Beziehungen.

Annie Duval ist als Stadträtin von Grasse und „Adjointe au Maire“ Beauftragte für die Stadt Ingolstadt und erste Ansprechpartnerin für den städtepartnerschaftlichen Austausch, der 1963 offiziell besiegelt wurde. Sie war Mitbegründerin der Projektpartnerschaft von Grasse und Ingolstadt mit der Gemeinde Legmoin in Burkina Faso. Mit großem Engagement, Sachverstand und voller Herzenswärme stellt sie sich in den Dienst dieser interkommunalen und humanitären Zusammenarbeit.

Jim Cooper ist schon fast seit deren Gründung im Jahr 1962 für die Städtepartnerschaft mit Kirkcaldy im Einsatz. Unermüdlich organisierte er zahlreiche Jugendaustauschprogramme, auch im sportlichen Bereich. Die Verständigung der Jugendlichen über Grenzen hinweg liegt ihm stets besonders am Herzen. Jim Cooper war in Schottland Gründungsmitglied bei KIA, der Kirkcaldy-Ingolstadt-Association und engagiert sich dort bis heute als Schatzmeister.

Vorsitzender von KIA ist seit 2003 Robert Main, ebenfalls seit Ende der 1960er Jahre ein regelmäßiger, gerngesehener Gast in Ingolstadt und offizieller Vertreter des District Fife. Er zeichnet sich verantwortlich für die Präsentationen von Kirkcaldy auf der miba und auf dem Ingolstädter Christkindlmarkt sowie für den Beitrag zur Landesgartenschau 2020. Mit seinem Ingolstädter Pendant, dem Verein F.IN.KY., fördert Robert Main die Kontakte zwischen Schulen, Vereinen und Musikgruppen und vermittelt Praktikumsplätze.

Der Namensgeber der neuen Medaille, Kaspar Castner, ist eine interessante Persönlichkeit für die Stadt Ingolstadt. Er steht für internationale Beziehungen, kulturellen Austausch, gegenseitigen Respekt und die Geschichte der Jesuiten. Ebenso lässt sich mit ihm eine Anbindung an die frühen Kontakte zu China herstellen.
Kaspar Castner wurde am 7. Oktober 1655 in München geboren und hat sein Studium in Ingolstadt abgeleistet. Er wurde in Ingolstadt zum Doktor der Theologie promoviert und war später Direktor der Kaiserlichen Sternwarte in Peking. Er gilt als herausragender Jesuit. Sein Ordensgelübde legte er in Foshan ab, von Peking ist er besuchsweise nach Ingolstadt zurückgekehrt und hat hier großes Aufsehen erregt. Zudem war Kaspar Castner ein bemerkenswerter Verfechter der weltoffenen Akkomodation, der Theorie der chinesischen Jesuiten, auf Augenhöhe auf andere Kulturen und Denkweisen zuzugehen und sich mit Respekt zu begegnen. Er starb am 9. November 1709 in Peking.
Die neu gestaltete Kaspar-Castner-Medaille wurde vom Künstler Stefan Wanzl-Lawrence entworfen. Das Kulturreferat hat hierzu einen geschlossenen Kunstwettbewerb ausgelobt.