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Friedensbeginn? Bayern 1918-1923

Ausstellung im Museum des Ersten Weltkriegs

Das Bayerische Armeemuseum zeigt im Reduit Tilly die neue Ausstellung „Friedensbeginn? Bayern 1918-1923“ – mit einem Fragezeichen hinter dem Titel, denn bei den Kämpfen in Deutschland kamen immer noch Tausende von Menschen ums Leben. Von einer inneren Befriedung des Landes konnte keine Rede sein.
Revolution, Bürgerkrieg, der Kampf um München, der Abbau der alten und der Aufbau einer neuen Armee, Kapp-Putsch und der Putsch Hitlers sind nur einige der Themen, die in den 15 Räumen der Ausstellung behandelt werden. 400 Exponate – darunter viele Fotos, Originalplakate, eine Taschenuhr Adolf Hitlers und die monumentale Originalskulptur des „toten Kriegers“ aus dem Hofgarten in München – führen diese Zeit anschaulich und intensiv vor Augen.

Am 7. November 1918 mündete eine Friedenskundgebung auf der Theresienwiese in die Ausrufung des Freistaats Bayern durch den linken Sozialdemokraten Kurt Eisner. Damit endete die Monarchie in Bayern. Eine neue Zeit begann.
Zwar hatte ein Waffenstillstand den Ersten Weltkrieg beendet, doch brachen in Deutschland und insbesondere in Bayern scharfe politische Gegensätze auf. Im Februar 1919 wurde Eisner von einem rechtsgerichteten Attentäter ermordet. Die radikale Linke rief im April in München eine Räterepublik aus, die von Regierungstruppen wenige Wochen später blutig niedergeworfen wurde.
1920 scheiterte der Kapp-Putsch, der die junge Republik in ihren Grundfesten erschütterte. Bayern wurde zu einer rechten „Ordnungszelle“ ausgebaut. 1923 besetzten die Franzosen das Ruhrgebiet, die Geldvermögen der Deutschen lösten sich durch die Inflation in Nichts auf und im November griff Adolf Hitler zum ersten Mal nach der Macht, damals noch erfolglos.