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09.11.2019

Gedenktag „21. Oktober“ in Kragujevac

Delegation aus Ingolstadt legt Kranz nieder

Die serbische Partnerstadt Kragujevac begeht jedes Jahr zur Erinnerung an das Massaker von Sumarice am 21. Oktober 1941, als die deutsche Wehrmacht rund 2300 unschuldige Zivilisten erschoss, den Gedenktag „21. Oktober“. Kulturreferent Gabriel Engert, Wolfgang Lamprecht, Direktor des Berufsbildungszentrums Gesundheit Ingolstadt, und Stefan Moser, Geschäftsführer des Stadtjugendrings Ingolstadt, folgten der Einladung nach Kragujevac und legten im Gedenken an die Opfer an der Gedenkstätte im Park von Sumarice einen Kranz nieder.
Kulturreferent Gabriel Engert hatte während der Zeremonie Gelegenheit zu einem kurzen Austausch mit dem ehemaligen Präsident von Serbien, Tomislav Nikolic. An der Gedenkfeier nahm auch eine Schülergruppe des Katharinen-Gymnasiums Ingolstadt teil, das eine Partnerschaft mit dem Zweiten Gymnasium in Kragujevac pflegt.
Im Rahmen der Gedenkfeierlichkeiten veranstaltet die Stadt Kragujevac alle zwei Jahre den internationalen Wettbewerb „Antikriegskarikaturen“. Seit 2005 wird dabei unter anderem der „Preis der Stadt Ingolstadt“ verliehen. Beim 20. Salon der Antikriegskarikaturen im Memorial Museum „21. Oktober“ erhielt der diesjährige Preisträger Hüseyin Cakmak aus Zypern eine Urkunde und das Preisgeld der Stadt Ingolstadt in Höhe von 750 Euro. Laut Mitteilung der Stadt Kragujevac wurden beim Wettbewerb von 460 Karikaturisten aus 63 Ländern 1.117 Karikaturen eingereicht – ein Rekord. Die Teilnehmer kamen aus den Partnerstädten Kragujevacs und aus Städten, die wie Kragujevac der „International Association of Peace Messenger Cities“ angehören. Diese Organisation vergibt auch den Hauptpreis.

Die Ingolstädter Delegation nutzte den Besuch in der Partnerstadt für Gespräche über den weiteren Austausch. So wurden die Zusammenarbeit des Ingolstädter Stadtjugendrings mit dem studentischen Kulturzentrum Kragujevac besprochen sowie die Fortführung des kulturellen und künstlerischen Austausches mit der Partnerstadt. Wolfgang Lamprecht führte Gespräche mit der Stadträtin für Gesundheitswesen, Gordana Damjanovic, und der Leitung der Medizinischen Hochschule. Dabei ging es um Möglichkeiten, Schüleraustauschprogramme zu initiieren, sodass Interesse an einer Tätigkeit in der Pflege in Ingolstadt entstehen könnte. Im Vordergrund stand der Praktikumseinsatz in verschiedenen Stellen. Voraussetzung dafür sind vor allem sprachliche Kompetenzen, die in einem Dienstleistungsberuf unabdingbar sind. Mit der Direktorin des Arbeitsamtes, Gorica Bačević, wurde über Möglichkeiten der Arbeitsaufnahme von serbischen Pflegekräften in Ingolstadt gesprochen. Die Bemühungen, Pflegekräften aus Kragujevac eine Perspektive in Ingolstadt zu geben, werden fortgesetzt. Dabei soll aber in jedem Fall darauf geachtet werden, dass in der Partnerstadt dadurch kein Fachkräftemangel entsteht.