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01.04.2020

Lokale Strukturen zur Bewältigung der Corona-Pandemie

Aufgrund der Ausrufung des landesweiten Katastrophenfalls am 16. März wurde auch in Ingolstadt eine „Führungsgruppe Katastrophenschutz“ eingerichtet. Grundlage ist das Bayerische Katastrophenschutzgesetz.

Aufgabe der Führungsgruppe ist die Abstimmung aller Maßnahmen der Behörden, Dienststellen, Organisationen und Einsatzkräfte, die an der Bewältigung der jeweiligen Katastrophe mitwirken. (Hinweis: Die Bezeichnung „Krisenstab“ für die „Führungsgruppe Katastrophenschutz“ ist nicht zutreffend).

Die Leitung der Führungsgruppe hat der Rechts- und Sicherheitsreferent Dirk Müller. Ständige Teilnehmer sind Vertreter des Gesundheitswesens (Gesundheitsamt, Klinikum, Rettungsdienste), des Amtes für Brand- und Katastrophenschutz und weiterer Ämter der Stadtverwaltung. Lageabhängig wird sie erweitert durch Vertreter verschiedener weiterer Behörden (z.B. Polizei, Bundeswehr).

Außerhalb dieser Führungsgruppe beschäftigen sich auf Ebene der Stadtverwaltung weitere Arbeitsgruppen und Runde Tische mit dem Thema Corona: der Runde Tisch der Ärzte und Apotheken, der Runde Tisch Wirtschaft der IFG, die Arbeitsgruppe Infrastruktur oder die Pandemiegruppe der Stadtverwaltung. Im Rahmen ihrer jeweiligen Aufgabenbereiche sind natürlich alle städtischen Referate mit der Bewältigung der Pandemie befasst.

Im Rahmen des „Notfallplans Corona-Pandemie“ des Bayerischen Gesundheitsministeriums wurden in der vergangenen Woche zusätzliche Strukturen im Freistaat eingeführt:

Die Funktion des „Ärztlichen Leiters Führungsgruppe Katastrophenschutz“ (FüGK) wurde auf der Ebene der Zweckverbände für Rettungsdienst- und Feuerwehralarmierung geschaffen. Dieser Leiter ist mit weitreichenden Entscheidungsbefugnissen ausgestattet. Sie werden zum Beispiel mit der übergeordneten Steuerung der Patientenströme betraut und bestimmen auch die Krankenhäuser, die vorrangig zur Versorgung von Corona-Patienten mit herangezogen werden.

Für den Bereich des Zweckverbands für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung der Region 10 hat dessen Vorsitzender, der Pfaffenhofener Landrat Martin Wolf, den Direktor der Notfallklinik im Klinikum Ingolstadt Ingolstadt, Dr. Florian Demetz zum Ärztlichen Leiter FüGK für die Region 10 bestellt. Unterstützt wird Dr. Demetz durch seinen Stellvertreter Dr. Alexander Hatz. Dr. Demetz hat seine Arbeit aufgenommen und einen eigenen Arbeitsstab am Klinikum eingerichtet.

Für die Stadt Ingolstadt wurde zusätzlich eine „Covid-19-Koordinierungsgruppe“ der Krankenhäuser und Rehabilitationseinrichtungen eingerichtet, in denen die Kooperation der Einrichtungen untereinander auf kurzen Entscheidungswegen und in enger Abstimmung mit niedergelassenen Ärzten, der Integrierten Leitstelle und dem Ärztlichen Leiter FüGK abgesprochen werden kann.

Zur Aufrechterhaltung der ärztlichen Versorgung der Bevölkerung ist in jeder kreisfreien Stadt bei der Führungsgruppe Katastrophenschutz (FüGK) ein „Versorgungsarzt“ aus den Reihen der praktizierenden Ärzte zu bestimmen. Hierzu hat Oberbürgermeister Dr. Christian Lösel, nach Abstimmung im Runden Tisch der Ärzte und Apotheken, den Vorsitzenden des GOIN-Praxisnetzwerks, Dr. Siegfried Jedamzik ernannt. Seine Stellvertreter sind Carsten Helbig (Vorsitzender des Ärztlichen Kreisverbandes Ingolstadt-Eichstätt) und Dr. Anton Böhm (stellv. Vorsitzender des Ingolstädter Hausärztekreises).

Der Versorgungsarzt hat die Aufgabe, eine ausreichende Versorgung im jeweiligen Zuständigkeitsbereich mit ärztlichen Leistungen und entsprechender Schutzausrüstung zu planen und zu koordinieren, soweit dies bei der Bewältigung des Katastrophenfalls erforderlich ist.

Mit Ablauf des 16. Juni 2020 wurde der Katastrophenfall aufgehoben und die "Führungsgruppe Katastrophenschutz" aufgelöst.

01.04.2020, 15:45 Uhr
aktualisiert am 17.06.2020, 11:30 Uhr