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18.03.2020

Gemeinsam gegen die Krise

Beste medizinische Versorgung und soziale und wirtschaftliche Hilfe

Das oberste Ziel in der derzeitigen Lage sei es, die Ausbreitung der Corona-Infektionen zu verlangsamen, bekräftigte Oberbürgermeister Christian Lösel jetzt vor Pressevertretern. Das diene dem Schutz der Bevölkerung, insbesondere dem Schutz älterer Menschen und Risikopatienten mit Vorerkrankungen. Nachdem der Freistaat Bayern am Montag den Katastrophenfall ausgerufen und damit Maßnahmen angekündigt hat, die das öffentliche Leben deutlich verlangsamen und einschränken, geht auch an die Ingolstädter Bürgerinnen und Bürger die dringende Bitte, sich solidarisch zu zeigen.

Wichtig sei, die Hinweise von Bund, Land und Stadt unbedingt zu beachten und danach auch zu handeln. Über die aktuelle Lage informiert die Stadt auf ihren offiziellen Kanälen – der Homepage www.ingolstadt.de/corona, auf Facebook und Instagram. Kontakte, die nicht zwingend notwendig sind, sollten eingestellt werden, aber zur Panik oder übertriebenen Reaktionen bestehe absolut kein Grund, die Versorgung mit Lebensmitteln sei nach Auskunft des Handels gewährleistet.

„Alle verfügbaren Kapazitäten der Verwaltung“, so der Oberbürgermeister, „sind mit der Bewältigung dieser Krise betraut.“ So wurde eine „Führungsgruppe Katastrophenschutz“ einberufen, die ihre Arbeit bereits aufgenommen hat und sich täglich zweimal trifft. Unabhängig davon agieren auf Verwaltungsebene der Arbeitsstab „Infrastruktur Grundversorgung“, der „Runde Tisch Wirtschaft und Arbeit“ sowie der verwaltungsinterne Pandemiestab. Der Dialog mit den relevanten Gruppierungen der Stadtgesellschaft werde selbstverständlich fortgesetzt.

Auf dem medizinischen Sektor seien intensive Vorbereitungen für ein eigenes Diagnose-Zentrum im Gang, das noch in dieser Woche seinen Betrieb aufnimmt.

Um soziale Härten abzufedern, gebe es ebenfalls verschiedene Initiativen. Zum einen gibt die Ingolstädter Tafel Care-Pakete aus, die eine ausreichende Versorgung für zwei Wochen sicherstellen. Rettungsdienste haben sich bereiterklärt, Einkaufsdienste für Notfälle zu organisieren. „Wo die Stadt unterstützen kann, wird sie das selbstverständlich tun“, erklärte OB Lösel.

Was die wirtschaftliche Hilfe betrifft, verwies Lösel auf das 13-Punkte-Programm, dass die Stadt mit Unterstützung der Landkreise Ende letzter Woche bereits auf den Weg gebracht hat. Und ein lokaler Schutzfonds unterstützt die Bereiche Kultur, Brauchtum und Sport.

Für die Information der Bevölkerung stehen zwei speziell eingerichtete Bürgertelefone zur Verfügung: medizinische Fragen werden unter 305-1430 beantwortet und allgemeine Anliegen unter 305-1600. Außerdem findet am 18. März um 16 Uhr eine Sitzung zur Information des Stadtrats im Festsaal statt, die auch per Livestream übertragen wird.

Das Klinikum nehme die „anrollende Epidemiewelle“ sehr ernst, versicherte Dr. Andreas Tiete, Geschäftsführer und Ärztlicher Direktor des Klinikums Ingolstadt.“ Um die adäquate medizinische Versorgung zu gewährleisten, werde das OP-Programm auf dringende Maßnahmen und Notfälle reduziert, ein Personalkonzept entwickelt, um den kommenden Herausforderungen zu begegnen, eine Labordiagnostik schnellstmöglich installiert. Zum Schutz der Patienten und Mitarbeiter werde das Klinikum für Besucher gesperrt. Außerdem arbeite man bestens mit den Krankenhäusern der Region zusammen. „Wir sind gut aufgestellt“, sagte Tiete, „und wir arbeiten daran, noch besser zu werden.“

Zu den Maßnahmen der Stadtverwaltung zählt die Einschränkung des Publikumsverkehrs. Ausschließlich für dringende Fälle, die eine persönliche Vorsprache erfordern, werden Besucher – nach einer Terminvereinbarung – ins Rathaus gelassen. Für alles andere werden die Bürgerinnen und Bürger gebeten, auf andere Kommunikationswege (telefonisch oder online) auszuweichen. Damit werden auch Menschenansammlungen in Wartebereichen vermieden. Nach ersten Anlaufschwierigkeiten laufe diese Maßnahme gut, sagte Christian Siebendritt, Referent für Organisation und IT-Management bei der Stadt. Eine neue Besuchersteuerung soll dies auch für das Neue Rathaus regeln.

Ausdrücklich bedankte sich Oberbürgermeister Christian Lösel bei allen, die helfen, diese Krise zu bewältigen – dem medizinischen Personal im Klinikum und in den Arztpraxen, allen gesellschaftlichen Gruppen, den Rettungsdiensten und lokalen Sicherheitsbehörden sowie den Mitarbeitern in der Verwaltung und den Behörden. Aber auch nicht zuletzt den Bürgerinnen und Bürgern für ihr Verständnis und ihre Besonnenheit: „Gemeinsam bewältigen wir auch diese Krise“, so der Oberbürgermeister.