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26.05.2018

Stadt und Land am Fluss

Naherholung und Naturerlebnis

Der „Nationalpark Donauauen“ wird nicht kommen. Allerdings tut sich in Sachen Natur in den kommenden Jahren trotzdem einiges in Ingolstadt. Unter dem Schlagwort „Stadtpark Donau“ will Oberbürgermeister Christian Lösel die Gruppen von Befürwortern und Gegnern des Nationalparks wieder einen und sie gemeinsam am neuen Projekt beteiligen. „Wir wollen einen Stadtpark Donau schaffen, ein blau-grünes Band, das sich entlang der Flussauen zieht und die beiden Auwaldgebiete im Westen und Osten der Stadt verbindet und einen gewissen Lückenschluss zulässt“, erklärt der Oberbürgermeister.

Auf über 500 Hektar Fläche (inklusive Wasserfläche) soll der Stadtpark Donau beginnend an der Staustufe im Westen der Stadt bis zur Stadtgrenze stromabwärts im Osten entstehen. „Wir möchten dem Bedürfnis der Bevölkerung, die Stadt näher ans Wasser zu bringen, Rechnung tragen. Zugleich sollen die Uferbereiche aufgewertet werden, um mehr Möglichkeiten zur Naherholung zu schaffen. Auch die Themen Naturerlebnis und Naturpädagogik können gefördert werden“, so Lösel. Damit sich die gesamte Initiative nicht in viele kleine Einzelprojekte zerklüftet, ist geplant, eine Initiative aus dem Stadtrat aufzugreifen: Es soll eine eigene Projektgesellschaft Stadtpark Donau gegründet werden, die auch die Aufgabe hat, das Thema Landschaftspflege mit zu besetzen und beteiligte Akteure wie Bund Naturschutz, Landesbund für Vogelschutz etc. einzubeziehen. „Das wird das größte Naherholungsprojekt der Stadt Ingolstadt und ein bewusster Gegenpol zum enormen wirtschaftlichen Wachstum der Stadt“, kündigt Lösel an. Schließlich drücke sich das Wachstum der Stadt oft genug im Bereich des Bauens aus, dem nun Naturraum, Naherholung und Naturerlebnis entgegengestellt werden soll.

„Wir sind sehr erfolgreich, was die Entwicklung von Wirtschaftszonen und Wohnbauflächen angeht. Wir müssen aber genauso konsequent und integrativ wirken, wenn es um die Entwicklung von Naherholungsflächen geht. Es gibt viele Initiativen, wie beispielsweise „animal aided design“ am Südufer der Donau oder die Ideen für die Donaubühne, auf die wir aufbauen können“, sagt Oberbürgermeister Lösel. Eine zentrale Frage wird das „Erleben des Wassers“ sein – angefangen bei Sitzgelegenheiten bis hin zu möglichen Stegen am oder in der Donau. „An mich werden immer wieder Ideen und Anregungen herangetragen, die aber im normalen Tagesablauf als Einzelprojekte oftmals untergehen. Deshalb wollen wir dafür sorgen, dass dieses Thema den verdient hohen Stellenwert bekommt und als eigenes, großes Projekt geplant, organsiert und schließlich auch umgesetzt wird.“