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13.05.2020

„Für unsere Demokratie und unsere Zukunft“

Ein Kranz am Gedenkstein für Paul Weinzierl

75 Jahre nach Kriegsende legte Oberbürgermeister Christian Scharpf am Gedenkstein für Paul Weinzierl einen Kranz nieder. Weinzierl, damals Festungskommandant der Stadt, hatte sich einem sinnlosen Kampf um die Stadt verweigert und konnte so Ingolstadt vor dem endgültigen Untergang bewahren.

Der kleine Festakt am Turm Baur vor zahlreichen Zuschauern wurde von zwei Schülern der städtischen Simon-Mayr-Sing- und Musikschule, Leonie Hell (Oboe) und Michael Schwarzbeck (Fagott), stimmungsvoll musikalisch umrahmt.

Scharpf erinnerte daran, dass es Paul Weinzierl zu verdanken war, „dass Ingolstadt beim Einmarsch der Amerikaner am 26. April 1945 nicht dramatisch zerstört wurde.“ Denn „noch in diesen letzten Kriegstagen galt eigentlich der Befehl, die Stadt bis zur letzten Patrone zu verteidigen. Weinzierl ließ es mehrmals auf Konfrontationen mit den Nazis ankommen. Dabei riskierte er sein eigenes Leben, um die Stadt zu retten.“
Für die Ingolstädter Bürgerinnen und Bürger sei es ein großes Glück gewesen, dass Paul Weinzierl die Befehle seiner Vorgesetzten missachtete und so vielen Bürgern das Leben rettete.

„Wir alle sind heute dazu aufgerufen, wachsam zu sein, unsere Errungenschaften wie Demokratie, Frieden, Freiheit und Menschenrechte zu leben und zu verteidigen.“ Denn „Hass und Hetze gegen Minderheiten, aber auch gegen demokratische Politiker, nehmen zu. Flüchtlinge und Migranten werden angefeindet. Die Zahl antisemitischer Straftaten hat sich erhöht.“

Diesen Ausgrenzungen und Anfeindungen müssten wir entschieden entgegentreten, erklärte der Oberbürgermeister, denn „nur so können wir das, was wir in den vergangen 75 Jahren errungen haben, auch dauerhaft erhalten.“ Unsere Demokratie sei auch heute nicht sicher, deshalb seien diese Erinnerungen so wichtig – „für unsere Demokratie und für unsere Zukunft.“