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16.06.2018

„Gewinn für Stadt und Umwelt“

Eines der größten Sanierungsprojekte in Deutschland

Es ist eines der größten Flächensanierungs- und -recyclingsprojekte in Deutschland: Auf dem ehemaligen Bayernoil-Raffinerie-Gelände wird eine rund 75 Hektar große Industriebrache mit akribischem Aufwand erneuert, um eine neue Nutzungsmöglichkeit zu schaffen: Unter dem Namen „IN-Campus“ entsteht ein Hightech-Areal, ein innovativer Technologiepark für Ingolstadt.
Um das alte Raffineriegelände zu sanieren, haben sich die Stadt Ingolstadt und die Audi AG zusammengetan und ein Joint Venture, die IN-Campus GmbH, gegründet. Bis Ende 2022 werden nun durch spezialisierte Teams aus Fachfirmen und -leuten die Voraussetzungen für ein neues, hochmodernes Gewerbe- und Industriegebiet schaffen. Die IN-Campus GmbH hat das Areal im November 2015 erworben, im Mai 2016 wurde der Sanierungsvertrag unterschrieben. Wesentliches Ziel ist es, die Schadstoffbelastungen von Boden, Bodenluft und Grundwasser aus dem ehemaligen Raffineriebetrieb zu beseitigen. Eine gewerblich-industrielle Nutzung in einem gesunden Aufenthalts- und Arbeitsumfeld soll damit für die auf dem Gelände tätigen Menschen sichergestellt werden.

Die aufwändigen Arbeiten begannen 2016 und laufen von Norden nach Süden. Bis Ende 2022 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Dann nutzt die IN-Campus GmbH 60 Hektar der Fläche, 15 Hektar werden als Ausgleichsfläche der Natur zurückgegeben. „Hier entsteht schrittweise ein Spitzentechnologiezentrum für zukunftsweisende Technologien und Innovationen. Besonders freut es mich, dass auf dem alten Raffinerieareal nach der aufwändigen Sanierung ein wichtiger Baustein der Zukunft Ingolstadts seinen Platz findet. Das ist ein Gewinn für Stadt und Umwelt“, erklärt Oberbürgermeister Christian Lösel.

Noch ist der Untergrund durch Schadstoffe belastet, die sich in ihren chemisch-physikalischen Eigenschaften unterscheiden. Je nach Schadensgruppe sind spezielle Verfahren im Einsatz, um das Gelände effizient zu sanieren. Dazu zählt das „Air Sparging“. Bei dieser Methode werden auf einer Fläche von rund 100.000 Quadratmetern die leichtflüchtigen Schadstoffe aus dem Grundwasser und Boden entfernt. Außerdem gibt es eine Bodenwaschanlage, mit deren Hilfe der belastete Boden sukzessive aufbereitet wird. Nachdem der Aushub die rund 17 Meter hohe „Waschmaschine“ verlassen hat, können bis zu 90 Prozent des gereinigten Materials wider verfüllt werden. Am Rande des Geländes wurde zudem eine Abstromsicherung aufgebaut. Zehn Brunnen vermeiden hier ein Abströmen von belastetem Grundwasser aus dem Grundstück. Die Wasseraufbereitungsanlage reinigt das Grundwasser nach dem neuesten Stand der Technik.
Noch in diesem Jahr starten die Bauarbeiten für den ersten Abschnitt von „IN-Campus“. Das so genannte Projekthaus ist ein Komplex aus vier Gebäuden für rund 1.400 Experten aus dem Bereich neuer Technologien. Bis Ende 2020 soll dieses Gebäudeareal fertiggestellt sein. Dem Projekthaus folgen sukzessive weitere Bauten. Es entstehen zunächst unter anderem ein Fahrsicherheitszentrum, ein Rechenzentrum und eine Energiezentrale.