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01.04.2020

Ansteckungsrisiko verringern

OB: Bürger sollten Mundschutzmasken tragen und sie selber nähen

Oberbürgermeister Christian Lösel ruft die Ingolstädterinnen und Ingolstädter auf, ihre eigenen Atemschutzmasken zu nähen und diese auch zu tragen, etwa bei einem Einkauf im Supermarkt. (Österreich hat mittlerweile eine Maskenpflicht im Supermarkt eingeführt).

„Wir dürfen nichts unversucht lassen, die Zahl der Infektionen zu reduzieren. Nach dem Rat vieler Mediziner kann eine Maske dazu beitragen, das Ansteckungsrisiko zu verringern. Deshalb bitte ich Sie: Tragen Sie eine Atemschutzmaske – viele Anleitungen zeigen, wie sie selbst herzustellen ist!“

Zugleich ruft der Oberbürgermeister zur Solidarität auf – wer nähen kann, sollte auch für seine Nachbarn oder ältere Menschen eine Maske herstellen.
Unabhängig davon baut die Stadt Ingolstadt eine eigene Logistik zur Herstellung von Mundschutzmasken auf.

Aus medizinischer Sicht sei es begrüßenswert, erklärt Dr. Florian Demetz, der ärztliche Leiter der Führungsgruppe Katastrophenschutz: „Es macht durchaus Sinn, wenn die Bevölkerung selbstgenähte Atemschutzmasken trägt – wenn man einige Dinge weiß und beachtet!

Zwar garantieren diese Masken keinen 100-prozentigen Schutz, aber sie verringern das Risiko, andere anzustecken oder selbst angesteckt zu werden. Zum einen, weil durch den Stoff zumindest ein Teil des Speichels, der automatisch beim Sprechen fein in der Luft verteilt wird, abgefangen wird. Zum anderen stellt man fest, dass sich Menschen, die eine Maske tragen, weniger häufig ins Gesicht fassen. Unabhängig von der medizinischen Wirksamkeit können die Masken auch einen psychologischen Effekt haben: tragen viele Menschen eine Maske, hat das eine Signalwirkung auf diejenigen, die bislang den Ernst der Lage unterschätzen.

Beim letzten Runden Tisch mit Vertretern der Ingolstädter Ärzteschaft und der Apotheken haben sich die medizinischen Experten dem Aufruf des Oberbürgermeisters zum Tragen von Mundschutzmasken ausdrücklich angeschlossen. Ihrerseits rufen die Ärzte dazu auf, dass Patienten nur mit Mundschutz in die Arztpraxen kommen sollen:

„Die Versorgung von Patienten muss weiter gewährleistet sein, wir bitten die Patienten ihren Teil beizutragen und durch eine Mundschutzmaske ihre eigene und die Gesundheit der anderen zu schützen“, so Carsten Helbig, der Vorsitzende des Ärztlichen Kreisverbandes Ingolstadt-Eichstätt.

Dr. Anton Böhm, stellv. Vorsitzender des Ingolstädter Hausärztekreises ergänzt: „In den Wartezimmern wird für entsprechenden Abstand zwischen den Patienten gesorgt, der Mundschutz hilft uns allen weitere Ansteckungen zu verhindern.“

„Grundsätzlich sollten Patienten vor dem Besuch bei ihrem Arzt zunächst in der Praxis anrufen und ihre Erkrankung schildern“, ergänzt Dr. Siegfried Jedamzik, der Vorsitzende des regionalen Praxisnetzwerks GO-IN, „dann erhalten sie weitere Informationen.“
Wichtig ist aber, dass man sich nicht in falscher Sicherheit wiegt. Hygieneregeln wie beispielsweise regelmäßiges Händewaschen und das Beachten der Nies- und Hustenetikette bleiben die wichtigsten Maßnahmen zum Schutz gegen das Virus. Zudem müssen die Masken täglich bei mindestens 90 Grad gewaschen oder auf dem Herd im Wasserbad fünf Minuten ausgekocht werden“, so Dr. Demetz weiter.

Auf der Internetseite der Stadt Ingolstadt finden sich unter www.ingolstadt.de/mundschutz Links zu Nähanleitungen und Materialempfehlungen.