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Bedeutung von Gärten in der Stadt

Großes Interesse am Gartensymposium

Nach dem erfolgreichen „Baumsymposium“ im letzten Jahr luden die Stadt Ingolstadt und die Ortsgruppen des Landesbund für Vogelschutz (LBV) und des Bund Naturschutz (BN) in der letzten Woche zu einem großen „Gartensymposium“ in die Volkshochschule Ingolstadt ein. Über 100 „Gartenenthusiasten“ folgten der Einladung zu der vielseitigen, hochinteressanten Informationsveranstaltung
Gerade in der Stadt mit ihren großen versiegelten Flächen haben Gärten eine wichtige ökologische und ästhetische Bedeutung. Ihre Gestaltung sollte daher unsere besondere Beachtung finden. Beim Gartensymposium widmeten sich drei hochkarätige Referenten diesem Thema.
Eröffnet wurde das Symposium durch Dr. Rupert Ebner, dem Referenten für Gesundheit, Klimaschutz und Umwelt der Stadt Ingolstadt, danach berichtete Gartenbauingenieur Manuel Meier vom städtischen Gartenamt vom „Trend Kiesgarten – Traum oder Alptraum“. Diese meist nur mit wenigen Grünpflanzen versehenen Steinwüsten bieten nahezu keinen Lebensraum mehr für Vögel und auf Blüten an-gewiesene Insekten und heizen sich im Sommer wesentlich stärker auf als bewachsene Gartenflächen.
Cornelis Hemmer von der Stiftung Mensch und Natur, der auch die Initiative „Deutschland summt!“ gegründet hat, erinnerte im Anschluss daran, dass inzwischen etwa 75 Prozent der heimischen Insektenarten verloren gegangen sind. Dabei sind sie für die Versorgung der Bevölkerung mit Obst und Gemüse unverzichtbar; denn ohne Bestäubung durch Insekten würden keine Früchte entstehen. Er erläuterte daher, wie man mit heimischen Wildpflanzenarten einen insektenfreundlichen Garten anlegen kann.
Dieser Ansatz wurde dann von Birgit Helbig, einer engagierten Naturgärtnerin, freien Referentin und Autorin mit praktischen Beispielen aus ihrer täglichen Arbeit fortgeführt. Sie erläuterte auf anschauliche Weise Möglichkeiten zur Gestaltung eines kostengünstigen und pflegeleichten Naturgartens. Durch die Dynamik im Jahresverlauf sowie seine Strukturvielfalt bietet ein Naturgarten nicht nur Lebensraum für eine Vielzahl von Pflanzen- und Tierarten, sondern trägt zum Wohlbefinden der Menschen bei und gleicht Temperaturschwankungen aus. Dabei kann auch auf ganz kleinen Flächen, wie z.B. Balkonen, viel erreicht werden.
In der anschließenden Podiumsdiskussion stellten sich neben den Referenten auch der Leiter des Gartenamtes, Ulrich Linder, die Geschäftsführerin des Bund Naturschutz Ingolstadt, Lena Maly-Wischof, Anton Rottmair, Vorsitzender und Geschäftsführer des Stadtkreisverbandes für Gartenbau und Landschaftspflege und der Sachgebietsleiter für Naturschutz des Umweltamtes der Stadt, Mario Meier-Gutwill, den zum Teil kritischen Fragen des Moderators Rudolf Wittmann, Vorsitzender des LBV Ingolstadt.
Im Anschluss hatten auch die interessierten Teilnehmer die Möglichkeit, sich zu Wort zu melden, bevor Christoph Markl-Meider vom Bund Naturschutz die Veranstaltung beendete