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29.06.2020

Eine der aktivsten Initiativen in Europa

Premieren beim sechsten UAM-Netzwerktreffen

Beim sechsten Netzwerktreffen der Urban Air Mobility (UAM) Initiative Region Ingolstadt gab es gleich zwei Premieren: Erstmals hat Oberbürgermeister Christian Scharpf das Treffen eröffnet und erstmals fand es – Corona-bedingt – in digitaler Form statt. Gemeinsam mit dem Bundestagsabgeordneten Reinhard Brandl, Stadtbaurätin Renate Preßlein-Lehle, Stadtdirektor Hans Meier sowie IFG-Vorstand Georg Rosenfeld verfolgte Scharpf das digitale Netzwerktreffen über Laptop und Leinwand vom Neuen Rathaus aus. Mit dabei war diesmal auch ein Team der Projektsteuerung Ernst & Young, das erste Ergebnisse zur Ausbau-Strategie der UAM Initiative Ingolstadt vorstellte.

OB Scharpf hieß beim virtuellen Treffen die neuen Partner Cheil, Fair Fleet, Munich Aeronautics, MVI Group und Spleenlab in der UAM Initiative Ingolstadt willkommen, die damit auf über siebzig Partner anwächst. Nicht nur bezüglich der Partner, sondern auch der Anzahl ihrer Projekte ist die lokale UAM-Initiative eine der aktivsten in Europa.

Von den bestehenden Netzwerkpartnern gab es spannende Einblicke in abgeschlossene und laufende Projekte:
So informierten Professor Jens Hogreve und Frederica Janotta von der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt über die Ergebnisse des inzwischen abgeschlossenen Projekts „GABi“ zur gesellschaftlichen Akzeptanz von Luftmobilität. Demnach ist die technische Sicherheit der relevanteste Faktor für die Entscheidung der Studienteilnehmer, ob sie ein Flugtaxi nutzen würden oder nicht. Als wichtigste Anwendungsgebiete von Flugtaxis wurden „Notfälle“ sowie „geschäftliche Zwecke“ genannt. Insgesamt würden 63 Prozent der Befragten das Flugtaxi als Bestandteil des ÖPNV nutzen.

Maria Algar Ruiz und Sascha Schott von der Europäischen Agentur für Flugsicherheit EASA berichteten über den Regulierungsprozess sowie die fortlaufenden Planungen bis 2021. Bis dahin will man in verschiedenen Arbeitsgruppen zu den Themen Flugtauglichkeit, Flugbetrieb, Besatzungsausbildung, U-Space sowie Start- und Landeplätze Lizenzierungskonzepte erarbeiten.

Für Quantum Systems stellte Claudia Steinhoff ein Projekt zu Covid-19 vor: Dabei ging es um den Transport von Corona-Proben vom Testzentrum zum Labor mittels einer Drohne. Bis zu zwölf Proben konnten in weniger als sieben Minuten zum Labor transportiert werden, die Fahrzeit eines Autos beträgt im Vergleich bis zu 60 Minuten. Die Proben erreichten das Labor per Drohne also acht bis zwölf Mal schneller als per Kurierfahrt.

Aus dem Ingolstädter brigkAir berichtete Michael Buthut über die aktuellen Entwicklungen zum Start-Up Zentrum für den Bereich Luftfahrt. Ziel hierbei ist es, dass den Start-Ups die Möglichkeit für Testflüge gegeben wird, vor allem auch in Urbanem Gebiet. Bereits 107 Start-Ups warten im brigkAir darauf fliegen zu können. Sobald die letzten Hürden am Flughafen Manching genommen werden, kann mit den Flugtests begonnen werden. In einem zweiten Schritt wird daran gearbeitet auch Testflüge im Urbanen Raum zu ermöglichen.

Für den Nachmittag organisierte Projektsteuerer Ernst & Young fünf virtuelle Workshops. Dabei wurden die Themen Standardisierung und Regulierung, Logistik, Datenerfassung, Integration und Infrastruktur sowie Personentransport vertieft.

Das nächste Netzwerktreffen der UAM Initiative Ingolstadt ist für den Herbst geplant.