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06.10.2018

In ewiger Erinnerung

Gedenkstein für die Opfer des Bombenangriffs von 1945

„Am 1. März 1945 starben in dieser Kasematte und deren Umgebung 140 Menschen durch eine Fliegerbombe. In Trauer gedenken wir der über 600 Toten der Bombenangriffe auf die Stadt und die angrenzenden Gemeinden während des Zweiten Weltkrieges. Möge es der letzte Krieg gewesen sein, der die Stadt getroffen hat“, so lautet die Inschrift auf einem Gedenkstein, der am 1. Oktober an der Rechbergstraße, am Zugang zur Fronte Rechberg, aufgestellt wurde. Er soll an die Opfer der Bombenangriffe gegen Ende des Zweiten Weltkriegs erinnern.

„Der Standort ist für den Gedenkstein bestens geeignet, da er aufgrund seiner Nähe zu Gehweg und Bushaltestelle für Passanten gut sichtbar ist und, eingebettet in eine grüne Vegetation, zudem ein passendes Umfeld bietet.“, erklärt Kulturreferent Gabriel Engert die Standortwahl.
Das Kulturreferat hatte zuvor einen geschlossenen Kunstwettbewerb ausgelobt. Fünf Wettbewerbsentwürfe waren daraufhin eingegangen und von einer Fachjury geprüft worden. Der Kultur- und Schulausschuss folgte dem Vorschlag der Jury und vergab den Zuschlag an Klaus Goth aus Augsburg.
„Die Auswahl für den Entwurf von Klaus Goth begründete die Jury vor allem mit der klaren Formensprache, der Massivität des gewählten Materials Stahl und dem Spannungsfeld von Kreissegment und eingeschobenen Inschriftenquader sowie der Materialreduktion auf Cortenstahl mit ausgelaserter Inschrift“, erläutert Engert als vorsitzender Preisrichter der Jury den Zuschlag an Klaus Goth.

Für den Künstler Klaus Goth selbst stehe ein körperhaft ausgebildetes Kreissegment dabei als Zeichen für die hier früher vorhandene Kasematte. Der versetzt eingeschobene Quader mit dem eingearbeiteten Gedenktext symbolisiere den Zugang. Die Gedenkstätte stelle so, in ihrer zeichenhaften Ausformung und in ihrer ganzen Dimension, einen sichtbaren Bezug zu ihrem Ort her.

Die Fronte Rechberg, zwischen den Kavalieren Heydeck und Elbracht im Osten der Altstadt gelegen, entstand in den frühen 1840er Jahren und gehört zu den am besten erhaltenen Abschnitten der ehemaligen königlichen Hauptlandesfestung. Während des Zweiten Weltkrieges dienten die Räumlichkeiten im Hauptwall unter der heutigen Rechbergstraße als Luftschutzbunker für über 400 Menschen. Bei einem Bombentreffer fanden hier etwa 50 Menschen den Tod.