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Fredrik Lindqvist: "Die Welle der Befreiung"


„Die Welle der Befreiung“ (Holzschnitt auf Stoff, 220 x 250 cm)

Beschreibung:

Der Künstler über sein Werk:
„Der erste Arbeitsschritt besteht darin, einen Holzschnitt auf MDF-Platten anzufertigen. Danach werden diese Platten mit Hilfe von Walzen eingefärbt und auf einfarbige oder gemusterte Stoffe gedruckt. Die unterschiedlichen Stoffdrucke werden zum Schluss mit einem groben Faden zu einem ganzen Bild zusammengenäht.

Auf dem Bild werden vier Frauen in Verbindung zu Handtaschen gesetzt. In der unteren Mitte des Bildes ist eine Frau dargestellt, die auf einem Hocker sitzt. Links daneben ist eine allein tanzende Frau abgebildet. Im oberen Bereich des Bildes sind zwei weitere Frauen abgebildet, die den Anschein machen, als wollten Sie mit den beiden anderen Kontakt aufnehmen.

Das Bild lässt sich auf die jetzige Situation mit der Corona-Pandemie übertragen. Während des Lockdowns sind wir durch die Vorsichtsmaßnahmen, etwa durch Kontaktbeschränkungen, oft alleine. Es wird zwar durch unterschiedliche Angebote wie Homeoffice oder Homeschooling versucht, das Leben in einer Pandemie möglichst dem „normalen“ Alltag anzupassen. Allerdings ermöglicht uns dies nicht, regelmäßig Bekannte zu treffen. Das stellt viele von uns vor neue Probleme.

Auf dem Bild werden die Frauen getrennt voneinander abgebildet. Sie versuchen allerdings trotzdem, in Kontakt mit den anderen abgebildeten Personen zu treten, erkennbar an den Armbewegungen der Frauen im oberen Bereich des Bildes. Sie strecken sich voller Sehnsucht nach Gemeinschaft nach den anderen.

Die Frau unten links versucht sich mit online eingekauften Taschen von der momentanen Situation abzulenken und tanzt alleine. Die Henkel der Taschen sollen eine Verbindung zwischen den Frauen darstellen, die trotz der Pandemie noch in einer gewissen Weise vorhanden ist. Natürlich können wir uns momentan nicht so einfach wie vor der Pandemie mit anderen Menschen treffen. Durch das Internet können wir jedoch online mit anderen Personen in Verbindung treten. Die Frauen werden in Form von Puppen dargestellt, die durch eine Rückkehr zum normalen Alltag wieder lebendig werden wollen. Die Taschen sind zum einen ein Zeichen für Online-Einkäufe, die vor allem momentan während der Pandemie getätigt werden. Zum anderen stehen sie für die Hoffnung, dass die Pandemie bald vorbei ist und dass Geschäfte, Restaurants und Kulturräume wieder öffnen können. Das Bild steht für die Aussicht darauf, dass wir bald nicht mehr getrennt voneinander sind, sondern wieder zusammenkommen können und für die Hoffnung auf eine Welle der Befreiung, auf der wir aus der Krise reiten können.“


Künstler:

Fredrik Lindqvist
E-Mail: f.lindqvist@web.de 
Website: www.fredrik-lindqvist.com 

Biographie:

Der Künstler über sich:
„Ich habe an der Kunstakademie in Schweden und an der Kunstakademie Düsseldorf studiert. Nachdem ich dort im Jahr 2000 meinen Abschluss gemacht habe, arbeitete ich Vollzeit als Künstler. Ich habe zudem in vielen Ländern Europas und Asiens in Kunstmuseen, Kunsthallen, Galerien und bei Kunstvereinen ausgestellt. Außerdem habe ich „Kunst am Bau“-Projekte in Deutschland und in Schweden in Form von Holzreliefs, Bronzefiguren und Holzschnitten auf Stoff realisiert.

Mein Arbeitsschwerpunkt liegt auf dem Holzschnitt auf Stoff. Ich verbinde Themen aus der heutigen Welt mit der Tradition des Holzschnittes. Mode, Pop, Politik, Natur, Tiere und die urbane Welt werden in den Bildern gemischt. Obendrein habe ich mich auch in den letzten Jahren mit Holzreliefs und Bronzefiguren beschäftigt.“