Ein Vergleichsfund mit Beinbergen |
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Unter
Beinbergen versteht man breite Blechbänder mit getriebener Mittelrippe und
Spiralscheiben an den Enden. Oft sind die Bleche mit wenigen kleinen Punktbuckeln
verziert. Im eingerollten Zustand erreichen die Bergen Längen von 25-30
cm. Aufgrund des Durchmessers (ca. 10 cm) wurden sie wohl nicht direkt am
Fuss getragen, sondern waren aufgeschoben auf einen Schuh oder stiefel bzw.
aufgenäht auf einer Hose oder einem Beinkleid.
Die beiden gegensinnig gedrehten Beinbergen von Gilching, Ldkr.Starnberg, gefunden 1898 in einem abgetragenen Grabhügel Beinbergen sind bei uns überwiegend aus Grabzusammenhängen bekannt. Aus der Lage im Grab ergibt sich eindeutig, daß sie am Unterschenkel getragen wurden. In der Regel treten die Bergen paarig auf und sind dann oft gegensinnig gedreht. Beinbergen des vorliegenden Typs zeigen eine weiträumige Verbreitung, sie kommen in Bayern, Österreich, Böhmen, Mähren und Polen vor. Ihr Hauptverbreitungs- und Ursprungsgebiet liegt jedoch im Karpatenbecken, wo sie öfter in Horten als in Gräbern gefunden wurden. Die beiden Beinbergen von Paarstadl, Ldkr.Parsberg stammen aus verschiedenen, um 1900 geplünderten Grabhügeln Vergleichsfunde aus Bayern gibt es nicht viele, vielleicht auch Aufgrund der Zerbrechlichkeit der Bleche. In der Regel stammen die Bergen aus schlecht dokumentierten Grabungen oder Plünderungen von Grabhügeln ende des letzten Jahrhunderts, so auch die gezeigten Beispiele aus Paarstadl und Gilching. Nähere Fundumstände oder auch Beifunde wurden meist nicht überliefert, gesichert ist lediglich die Herkunft aus Gräbern. by Audi Akademie ©1998 |