Der Hortfund |
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Unter einem Hort versteht
man die gleichzeitige und absichtliche Vergrabung von mehreren Gegenständen.
Die Gründe, die zur Verwahrung von Objekten im Boden führten, sind aus heutiger
Sicht nicht immer nachvollziehbar, weshalb Hortfunde meist schwierig zu
interpretieren sind. Horte werden heute weniger als Anzeichen für unruhige
Zeiten angesehen, sondern eher als Händlerverstecke oder als Zeugnisse für
kultische Handlungen (z. B. Opferungen). Sie enthalten oftmals sehr Materialreiche,
sehr wertvolle oder sehr seltene Gegenstände.
Der Depotfund von Menning, Ldkr. Pfaffenhofen, setzte sich aus Fertigwaren (gebrauchsfähige Halsringe und Zierscheiben) zusammen. Den Gründen für die Deponierung kommt man näher, wenn man die Zusammensetzung der Horte und den Zustand der Objekte analysiert. Als reine Versteckfunde von profanem Charakter dürfen sicherlich die Roh- und Fertigwarendepots gelten. Sie können einerseits Barren oder schon Halbfertigprodukte enthalten, andererseits auch fertig überarbeitete Gegenstände, die kurz davor waren, in den Handel zu kommen. Zu den Fertigwarendepots zählt der Hortfund von Menning. In einem einfachen Gefäss befanden sich zwei verzierte Blechscheiben und 21 Ösenhalsringe. Letztere waren bei ihrer Auffindung in drei Pakete zu je sieben Ringen aufgeteilt, wobei Ein Paket durch einen alten Armring zusammengehalten wurde. Als gemischtes Händlerdepot lässt sich der Hortfund von Mögeldorf bezeichnen. Er enthielt neben fertigem Schmuck auch Gusskuchen zur Weiterverarbeitung sowie Altmetall zum wiedereinschmelzen. by Audi Akademie ©1998 |