Mineralogie des Bernsteins

Anders als der Name vermuten läßt, handelt es sich bei Bernstein nicht um eine Gesteinsart oder, wie oft angenommen wird, um einen Edelstein. Vielmehr ist Bernstein ein fossiles Harz von Nadel- und Laubbäumen. Chemisch zählt er zur Stoffklasse der Terpenoide.

In Bernstein eingeschlossene Pilzmücke.

Bernstein ist in den Erdzeitaltern der Kreide und des Tertiärs (ca. 140-2 mio. Jahre) entstanden. Von grosser Bedeutung für die Vorgeschichte Europas ist der sog. Baltische Bernstein, der ein Alter von etwa 35-50 mio. Jahren aufweist.

Während der Entstehungszeit des baltischen Bernsteins herrschte ein erheblich wärmeres Klima als jetzt. Auch im Baltikum war es fast subtropisch warm, vergleichbar dem Klima im heutigen Nordafrika. Die Bäume harzten stärker, als man es heute bei Kiefern und Kirschen beobachten kann.

Harzgewinnung in der ehemaligen DDR

Harz wird von bäumen produziert, um Wunden zu schließen, die beispielsweise durch Astbruch oder Insekten entstanden sind. In frischem Zustand besitzt das Harz einen aromatischen Geruch und ist sehr klebrig, weshalb oft Fliegen und andere Insekten daran kleben bleiben und eingeschlossen werden. An der Luft beginnt das Harz zu altern. Es wird fester und härter, Geruch und Klebrigkeit gehen verloren. Aus dem zunächst trüben Harz wird mit der Zeit durchsichtiger Bernstein.

Damit Bernstein aber dauerhaft Erhalten bleibt, muß er unter Luftabschluß (d. H. Erd-oder Wasserbedeckung) kommen. So sollte er im Waldboden eingelagert werden oder in ein Gewässer oder das Meer fallen. Andernfalls fängt er unter Sauerstoffeinwirkung an zu verwittern, bis er völlig zerfallen ist.

 

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